Hoch über dem Almetal erbauten Paderborner Fürstbischöfe zwischen 1603 und 1609 im Stil der Weserrenaissance auf einem Bergsporn im Ortsteil Wewelsburg der Stadt Büren im Kreis Paderborn ein Dreiecksschloss. Zwischen 1933 und 1945 sollte in der Wewelsburg auf Befehl Heinrich Himmlers ein ideologisches Zentrum der SS entstehen. Nur wenige Jahre zuvor war die Wewelsburg auf einem ganz anderen Weg. Nach der Säkularisation verfällt die Wewelsburg zusehends. Das ändert sich, als die Burg 1924 in den Besitz des Kreis Büren übergeht.
Bildungseinrichtung und Jugendherbergswerk unter einem Dach
Es war eine Zeit des Aufbruchs. Museen die bisher vor allem Kuriositätenkabinette waren, wandelten sich zu Bildungseinrichtungen und wenige Jahre zuvor war das Jugendherbergswerk gegründet worden. Der Kreis Büren erkannte das Potential und brachte 1925 beides unter einem Dach zusammen. Doch die friedliche Entwicklung fand 1934 ein jähes Ende: Die SS übernahm die Wewelsburg und wandelte sie in eine sogenannte „Ordensburg“ um. Die Sammlung des Heimatmuseums wurde entfernt und durch eine Ausstellung mit vorwiegend geraubter Kunst ersetzt. 1945, am Ende des Zweiten Weltkriegs, zerstörten Brände und Plünderungen einen Großteil der ursprünglichen Exponate. Nach dem Krieg beginnt 1950 ein neuer Abschnitt. Das Kreismuseum und die Jugendherberge werden wiedereröffnet. Die Museumsarbeit wird nach der kommunalen Neugliederung 1975 professionalisiert, als der Kreis Paderborn die Verantwortung für die Burg übernimmt.

Blick in das „Heimatmuseum des Kreises Büren“ im Westflügel der Wewelsburg, um 1925 (Quelle: Kreismuseum Wewelsburg, Fotoarchiv Nr. 4231)
Familientag am 15. Juni
Das Jubiläumsjahr wird mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert. Weitere Höhepunkte sind ein Familientag am 15. Juni sowie die Eröffnung einer großen Sonderausstellung am 28. Juni, die das Leben im Paderborner Land während der Weimarer Republik beleuchtet.