Gratulation: Dr. Andreas Neuwöhner vom Altertumsverein (li.) und Prof. Dr. Peter Oestmann von der Uni Münster (re.) freuen sich mit Dr. Thorsten Süß über die Auszeichnung.

Paderborn. Gepuderte Perücken auf den Köpfen studierter Adliger, ellenlange Schriftsätze, Schriftlichkeit statt Mündlichkeit, ein juristisches Kauderwelsch mit Bandwurmsätzen zwischen lateinischer und deutscher Fachsprache – so sah vermutlich der Alltag eines territorialen Obergerichtes im 18. Jahrhundert aus. Was auf den ersten Blick wie trockene Materie aussieht, hat den Juristen Dr. Thorsten Süß bei der Auswahl seines Dissertationsthemas nicht abgeschreckt. Er beschäftigte sich akribisch mit der Entwicklung des frühmodernen Prozessrechtes und nahm dazu das Hochstift Paderborn in der Zeit des Fürstbischofs Ferdinand von Bayern (1577-1650) besonders in den Blick. Für seine hervorragende wissenschaftliche Arbeit erhielt er nun vom Altertumsverein Paderborn den Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis. „In seiner Dissertation dokumentiert Thorsten Süß, dass eine funktionierende Höchstgerichtsbarkeit ein wesentlicher Markstein für die Territorien auf ihrem Weg zur Staatswerdung war“, betonte Laudator Prof. Dr. Peter Oestmann (Institut für Rechtsgeschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster)  bei der Verleihung des Meyer-Preises im Schwurgerichtssaal des Landgerichtes in Paderborn.