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Herbstliche Einladung zum Wintersemesterprogramm 2023

Liebe Vereinsmitglieder,

mit dem Herbstrundbrief möchte ich Sie zum Vereinsprogramm des Wintersemesters einladen und über das vielfältige Programm unseres Vereins informieren.
Die Mitgliederversammlung hat in diesem Sommer in Delbrück stattgefunden und war erfreulich gut besucht. Ich darf mich bei den Vorstands- und Beiratsmitgliedern bedanken, dass Sie sich in den kommenden vier Jahre für den Altertumsverein engagieren werden. Mein besonderer Dank gilt unserem langjährigen Schatzmeister Franz-Josef Krüger, der sein Amt an Jürgen Meier, Verwaltungsleiter des Kulturamts Paderborn, übergeben hat. Das Engagement von Franz-Josef Krüger ist herausragend, so dass ihm die Mitgliederversammlung die Ehrenmitgliedschaft verliehen hat.

Unser Verein geht jetzt auch neue Wege, um Sie und die interessierte Öffentlichkeit bestmöglich zu informieren. Dazu hat Marianne Witt-Stuhr einen Instagram Account „altertumsverein.paderborn“ eingerichtet. Schauen Sie doch einmal dort rein und folgen Sie dem Altertumsverein auf Instagram. Sie können sich auch bei unserem Newsletter anmelden. Dort erhalten Sie per Mail die aktuellen Veranstaltungen mitgeteilt. Bitte melden Sie sich bei Marianne Witt-Stuhr: schriftfuehrer@altertumsverein-paderborn.de.

Zuletzt möchte ich Sie noch auf unser neues Buch „Monumenta. Erinnerungsorte zwischen Weser und
Lippe“ verweisen. Sie können es als Vereinsmitglied für 15 Euro im Stadt- und Kreisarchiv erwerben oder bei unserem Geschäftsführer Jonas Eberhardt bestellen: geschaeftsfuehrer@altertumsvereinpaderborn.de.

Ich freue mich auf die Veranstaltungen des Wintersemesters.

Dr. Andreas Neuwöhner, Vereinsdirektor

22. November 2023|

Tagesexkursion zu Schlössern im östlichen Teil vom Kreis Höxter

Liebe Mitglieder,

erleben Sie eine faszinierende Halbtagsfahrt in die Geschichte und Architektur zweier beeindruckender Schlösser, organisiert vom Altertumsverein. Unter der fachkundigen Leitung von Klaus Hohmann werden Sie am 19. Oktober eine unvergessliche Reise zu den Schlössern Vinsebeck und Thienhausen erleben.

In Vinsebeck erwartet Sie das Gräftenschloss mit einer langen Geschichte, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Einst im Besitz der Edelherren und später der Grafen zur Lippe, beeindruckt das stattliche barocke Haupthaus, errichtet von Graf Friedrich Ignaz zur Lippe. Heute gehört das Anwesen der gräflichen Familie Wolff-Metternich zur Gracht.

Das seit dem 10. Jahrhundert bezeugte Anwesen Thienhausen kam im 16. Jahrhundert in den Besitz der Familie von Haxthausen. Das Herrenhaus im Renaissancestil ließ Tönnis Wolf von Haxthausen als Gräftenschloss errichten. Hier schuf der Dichter Friedrich Wilhelm Weber sein berühmtes Versepos „Dreizehnlinden“. Seit 2016 befindet sich das Schloss in bürgerlichem Besitz, und der jetzige Eigentümer ist mit einer Freifrau von Kanne verheiratet.

Während der Tour ist auch ein Besuch des Ritterguts Breitenhaupt geplant, eine mittelalterliche Gräftenburg im Besitz der Familie von Kanne seit 1394. Die Ruine aus dem Dreißigjährigen Krieg wurde 1780 abgerissen, und an ihrer Stelle entstand ein neues Herrenhaus im klassizistischen Stil, sowie ein beeindruckender Pferdestall aus den Überresten der Ruine.

Die Halbtagsfahrt beinhaltet eine Kaffepause im gemütlichen Brakeler Café „Tante Erna“.

Details zur Veranstaltung:

  • Datum: 19. Oktober
  • Abfahrt: 13:00 Uhr am Liboriberg, Ecke Liboristraße, und 13:05 Uhr am Busparkplatz des Bahnhofs.
  • Rückkehr: Voraussichtlich gegen 19:00 Uhr

Preise:

  • Mitglieder des Altertumsvereins: 32 Euro (Eintritt, Busfahrt und Führung)
  • Nichtmitglieder: 35 Euro (Eintritt, Busfahrt und Führung)

Bitte beachten Sie, dass die Führung durch das Schloss Thienhausen nicht im Preis enthalten ist, und die Kosten dafür je nach Teilnehmerzahl festgelegt werden.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 30 Personen. Da nur eine Gruppe von 15 Personen gleichzeitig an den Führungen teilnehmen kann, wird die zweite Gruppe während der Wartezeit von Vinsebeck aus das Gut Breitenhaupt bei Schloss Thienhausen zur Außenbesichtigung besuchen.

Melden Sie sich schriftlich oder telefonisch unter der Nummer 05251/8811598 in der Geschäftsstelle des Altertumsvereins (Pontanusstr. 55, 33102 Paderborn) an, um sicherzustellen, dass Sie an dieser spannenden Fahrt teilnehmen können.

 

Seien Sie dabei und entdecken Sie die reiche Geschichte dieser faszinierenden Schlösser.

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10. Oktober 2023|

Einladung: Eine periphere Region im Wandel. Städte und ländliche Räume in Ostwestfalen-Lippe seit 1945.

Das Heinz Nixdorf MuseumsForum, das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, der Arbeitsbereich Zeitgeschichte der Universität Paderborn, der Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn und das Mindener Museum veranstalten von Mittwoch, 25. bis Donnerstag, 26. Oktober 2023 die Tagung Eine periphere Region im Wandel. Städte und ländliche Räume in Ostwestfalen-Lippe seit 1945.

Urbane, großstädtische Räume und ihre Gesellschaften gelten in der Forschung oft als dynamische Träger sozialer, kultureller, politischer und wirtschaftlicher Fortschrittsentwicklungen. Demgegenüber wird Mittel- und Kleinstädten in der Peripherie sowie dem ländlichen Raum eher provinzielle Rückständigkeit attestiert, die diese Entwicklungen entweder erst mit zeitlicher Verzögerung oder überhaupt nicht adaptieren würden. Die Untersuchung ländlich geprägter Regionen belegt jedoch für die 1970er- und 1980er-Jahre deutlich komplexere Bewegungsprozesse von Beharren, Nachahmen und Anpassen zwischen Zentren und Peripherie als vielfach angenommen.

Ostwestfalen-Lippe (OWL) setzt sich aus mehreren historischen Teilregionen zusammen, die mit ihren Klein-, Mittel- und Großstädten bis heute die regionale Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur auf jeweils unterschiedliche Weise prägen.

Während der Süden und Westen mit dem Paderborner Land und dem Kreis Gütersloh weitgehend katholisch dominiert sind, herrschen Protestantismus und Pietismus in Minden-Ravensberg und Lippe vor, wobei sich heute die konfessionellen Milieus immer weiter auflösen. Im Nordosten Westfalens hat sich seit 1945 eine dichte, hochkomplexe Städtelandschaft auf engem Raum ausgebildet. Zugleich zählt OWL zu den unterschätzten Wirtschaftsregionen der Republik und zudem beeinflusst die periphere Lage im Osten von Nordrhein-Westfalen an der Grenze zu Niedersachsen und Hessen die Selbstwahrnehmung als eine gegenüber anderen Landesteilen benachteiligte Region.

Die Tagung hat das Ziel, durch systematische Vergleiche neue Perspektiven auf OWL zu entwickeln, gängige Periodisierungsvorstellungen der Zeitgeschichte zu prüfen und kritisch zu hinterfragen.

Eine Anmeldung ist bis zum 30. September möglich.

Anmeldung zur Tagung
Das Tagungsprogramm finden Sie hier.

Ort: Heinz Nixdorf MuseumsForum, Fürstenallee 7, 33102 Paderborn, www.hnf.de

10. September 2023|

Engagiert für die kulturelle Arbeit in der Region

Einstimmige Vorstandswahlen beim Paderborner Altertumsverein

Delbrück. „Gleiche Sorgfalt widmen wir allen Denkmälern der Vorzeit, um die Überbleibsel alter Kunst und Tradition zu erforschen und zu erhalten – Altertümer aller Art werden wir sammeln…,“ schrieben die Gründungsväter des Altertumsvereins Paderborn Paul Wigand und August von Haxthausen schon im Jahr 1819. Der Altertumsverein Paderborn hat in seiner fast 200-jährigen Geschichte nachhaltige Spuren im ostwestfälischen Raum hinterlassen.
Auf der Mitgliederversammlung standen nun neben einer Satzungsänderung turnusgemäß auch Wahlen an. In diesem Jahr tagten die Mitglieder in der Stadt Delbrück. Zu Beginn der Veranstaltung informierte Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner die Mitglieder über das umfangreiche Engagement des Paderborner Altertumsvereins im vergangenen Jahr. Danach folgten Kassenbericht und Vorstandswahlen. Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz war von den vielfältigen Aktivitäten begeistert und gratulierte dem Vorstand zu einer weiteren Legislaturperiode: „Alle Wahlergebnisse sind einstimmig. Allen, um Dr. Andreas Neuwöhner herum, die in ihren Ämtern bestätigt, neu gewählt oder ernannt wurden gilt unser ganz herzlicher Glückwunsch. Ich bin beeindruckt von dieser aktiven ehrenamtlichen Arbeit für die heimische Region. Denn für uns alle gilt: Nur wer die Vergangenheit kennt, kann
die Gegenwart gestalten und zukunftsfähig ausbauen. Und dazu leistet dieser Verein einen ganz großen Beitrag.“

Freude über eine gelungene Mitgliederversammlung: Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz gratulierte den alten und neuen Vorstandsmitgliedern des Paderborner Altertumsvereins mit Marianne Witt-Stuhr, Ehrenmitglied Franz-Josef Krüger, Prof. Michael Ströhmer, Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner, Wilhelm Grabe, Geschäftsführer Jonas Eberhard sowie (nicht im Bild) Jürgen Meier und Marianne Moser.

Neben den Neu- und Wiederwahlen stand auch ein Abschied an. Nach 24 Jahren als Schatzmeister des Vereins verabschiedete sich Franz-Josef Krüger aus der aktiven Vorstandsarbeit. Für sein großes Engagement und seine erfolgreiche Arbeit wurde er nun mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Zu seinem Nachfolger wurde Jürgen Meier (Kulturamt Paderborn) gewählt.
Das Amt des stellvertretenden Vereinsdirektors übernimmt nun Prof. Michael Ströhmer (Universität Paderborn). Wilhelm Grabe (Schriftleitung Westfälische Zeitschrift), Marianne Moser (Studienfahrten und Exkursionen) und Marianne Witt-Stuhr (Schriftführung) wurden ebenso wie Geschäftsführer Jonas Eberhard einstimmig wiedergewählt. In den Beirat des Vereins sind nun auch Dr. Sarah Masiak und Prof. Peter Fäßler vertreten. Im kommenden Jahr feiert der drittälteste Geschichtsverein Deutschlands seinen 200. Geburtstag.
Dazu werden noch weitere Unterstützer und Förderer gesucht.

Bildzeilen: Freude über eine gelungene Mitgliederversammlung: Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz gratulierte den alten und neuen Vorstandsmitgliedern des Paderborner
Altertumsvereins mit Marianne Witt-Stuhr, Ehrenmitglied Franz-Josef Krüger, Prof. Michael Ströhmer, Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner, Wilhelm Grabe, Geschäftsführer Jonas Eberhard sowie (nicht im Bild) Jürgen Meier und Marianne Moser.

18. Juni 2023|

Kleine Eindrücke der Schlösserfahrt durch Höxter

Bildquelle: AV | Marianne Moser

Marianne Moser, Klaus Hohmann und die Teilnehmer:innen der Schlösserfahrt | Bildquelle: AV/ Marianne Moser

Rückblick:

Eine Gruppe von Schlösser- und Kulturinteressierten begab sich am vergangenen Samstag, dem 13. Mai,

auf eine unvergessliche Schlösserfahrt durch die malerische Region Höxter. Unter der Leitung von Marianne Moser und Klaus Hohmann wurden die Teilnehmer auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte und Architektur der Schlösser geführt.

An dieser Stelle möchten wir unseren herzlichen Dank an Marianne Moser und Klaus Hohmann aussprechen, die mit ihrem Engagement und Fachwissen die Schlösserfahrt zu einem Erfolg gemacht haben. Ihre Begeisterung für die Geschichte und Kultur der Region war ansteckend und hat dazu beigetragen, dass die Teilnehmer eine bereichernde und informative Erfahrung gemacht haben.

Wir möchten uns auch bei allen Teilnehmern bedanken, die an der Schlösserfahrt teilgenommen haben. Ihr Interesse und Ihre Begeisterung haben diese Veranstaltung zu etwas Besonderem gemacht. Es war eine Freude, mit Ihnen die faszinierenden Schlösser zu erkunden und die Geschichte zum Leben zu erwecken.

Wer Interesse an der Fahrt gehabt hat, und leider nicht teilnehmen konnte, kann sich über eine weitere Chance freuen. Am 16. September 2023 wird es eine weitere Schlösserfahrt geben! Mehr erfahren Sie hier.

14. Mai 2023|

Prof. Dr. Henkel bei einem Vortrag vor Schloss Fürstenberg | Bildquelle: AV/ Marianne Witt-Stuhr

Alle Teilnehmer:innen und organisatorische Köpfe zusammen | Bildquelle: AV/ Johanna Nolte

Rückblick:

Am vergangenen Samstag, dem 6. Mai, versammelten sich 28 heimatinteressierte Menschen unter der fachkundigen Leitung von Prof. Dr. Henkel zu einer Tagesexkursion, um mehr über die Geschichte der Wüstungen im Sintfeld zu erfahren.
Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei Prof. Dr. Henkel, Matthias Graf von Westphalen sowie Marianne Moser und allen Teilnehmer:innen bedanken, die diese Exkursion zu einem aufschlussreichen Erlebnis gemacht haben. Wir freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung und hoffen, auch dann wieder viele interessierte Gäste begrüßen zu dürfen.
11. Mai 2023|

Sie finden uns auch auf Facebook und Instagram

Nun ist es soweit –   wir freuen uns, hier unsere Leidenschaft für die Geschichte und Kultur Westfalens mit Ihnen auch auf Facebook und Instagram teilen zu können! Folgen Sie unserem Profil und bleiben Sie auf dem Laufenden, was unsere Arbeit und Aktivitäten betrifft. Wir werden Ihnen viele spannende Einblicke und Neuigkeiten bieten. Seien Sie gespannt und begleiten Sie uns auf unserem Weg durch die Geschichte!

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20. April 2023|

Erfolgreiche Konferenz: Wasserregime

Wasserregime Hydraulische Gesellschaften in Europas Stadtlandschaften 1350-1950

Über die erfolgreiche Konferenz freuen sich die Teilnehmer und ihre Veranstalter: Benedikt Heitmar, stellvertretender Bürgermeister Martin Pantke, 
Marius Mutz, Prof. Dr. Peter Fäßler, Niels Lohse, Prof. Dr. Matthias 
Hardt, Dr. Thomas Grunewald, Dr. des. Christopher Folkens, Prof. Dr. 
Michael Ströhmer, Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink, Christina Lüke 
und Dr. Lutz Budrass.

Vom 23. – 24. März 2023 fand im HNF die Konferenz Wasserregime statt. Neben der fachwissenschaftlichen Relevanz steht die Tagung auch für drei Grundprinzipien der Universität Paderborn: Wissenstransfer, Digitalisierung, Nachhaltigkeit.

Die Tagung lieferte das wissenschaftliche Fundament für die Bewerbung um das Europäische Kulturerbesiegel (EKES) der Stadt Paderborn mit dem Titel „Stadt.Mensch.Fluss. Die Pader für Europa“. Seit über vier Jahren kooperiert der Arbeitsbereich Zeitgeschichte und die Universität eng mit der Stadt, den Museen, Kultureinrichtungen, Vereinen und Schulen. Im Sinne interdisziplinärer Herangehensweise ist auch der Fachbereich Naturwissenschaft/Biologie im Sachunterricht mit ökologisch ausgerichteten Schulprojekten rund um die Pader beteiligt.

Außerdem ging es bei der umwelt- und kulturhistorischen Auseinandersetzung urbaner Wasserregime im hohen Maß um AR/VR-Techniken zur digitalen Rekonstruktion historischer Orte. So wurden z.B. digitale Rekonstruktionen des Paderquellgebiets erstellt. Darüber hinaus wird aktuell an einem Konzept der Pader als Digitales Kulturerbe 3.0 gearbeitet. Eine solche Konzeption entspricht einer modernen Informationsgesellschaft. Diese digitale Dimension gilt es auch in Zusammenarbeit mit dem Heinz-Nixdorf-Museumsforum als weltgrößtem Computermuseum näher zu betrachten, welches auch Standort der Tagung war.

Zum Hintergrund der Konferenz und des Projektes:

Die lebensnotwendige Organisation eines urbanen Wassermanagements entwickelte sich in Europas Städten über Jahrhunderte aus dem Wechselspiel zwischen Kultur- und Naturkräften, dem historischen Wasserregime. Wassermangel oder Wasserüberfluss beeinflusste dabei nicht allein technische, wirtschaftliche und soziale Dynamiken, sondern auch die Ausgestaltung politischer Machtverhältnisse. Aus umwelthistorischer und humanökologischer Perspektive betrachtet schrieb das Umweltmedium Wasser Geschichte, indem es in jeder Stadt Hydraulische Gesellschaften schuf, deren Struktur und Veränderung das Naturelement ausformte. Eine These die in Zusammenarbeit des Arbeitsbereichs Zeitgeschichte am Historischen Institut der Universität Paderborn und dem Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) erörtert werden soll. In welchem Umfang „Wasserregime“ die „Hydraulischen Gesellschaften“ gestalteten, soll auf der Tagung vom 23.03. – 24.03.2023 interdisziplinär und multiperspektivisch diskutiert werden. Nach obiger These dürfte das stete Ineinandergreifen von Natur- und Kulturelementen zu einer hohen Diversität von kommunalen Wasserregimen in Europas Stadtlandschaften geführt haben. Deren vergleichende wie konzeptionelle Erforschung steckt noch in den Anfängen und bedarf daher speziell für die Geschichtswissenschaften einer intensiveren Diskussion. Ausgehend von empirischen Fallstudien, welche besonders die Vielzahl der kaum erforschten Klein- und Mittelstädte in den Fokus rücken, möchten die Veranstalter auf einer Metaebene gerne erste theoretische Ansätze und Deutungskonzepte zusammenführen.

 

26. März 2023|

Geschichte entdecken – unser Frühjahrsprogramm 2023

Liebe Vereinsmitglieder,

mit dem Frühjahrsrundbrief möchte ich Sie zum Vereinsprogramm des Sommersemesters einladen und über das vielfältige Programm unseres Vereins informieren.

Unser Verein hat vor einigen Wochen ein kleines Kästchen erhalten, dass die Aufschrift „Paderborn“ und „1944“ trägt. Es stammt nach der mündlichen Überlieferung des Vorbesitzers sowie nach der Einschätzung des Historikers Jens Hecker von einem sowjetischen Kriegsgefangenen. Im Stalag 326 Senne interniert, waren die Kriegsgefangenen in Arbeitskommandos eingesetzt, die zahlreiche Kontakte zur Bevölkerung ermöglichten. So auch der Tausch oder der Verkauf von diesen kleinen Kästchen. Der Altertumsverein engagiert sich für die Erforschung der Geschichte des Stalags 326. Nachdem die Workshop-Reihe zum Stalag abgeschlossen ist, wird zur Zeit eine Veröffentlichung vorbereitet. Diese Publikation ist für 2024 geplant.

Im Februar jährte sich in der Ukraine der brutale Eroberungskrieg Russlands. Ein Ende ist nicht abzusehen. Und die Rufe nach Frieden klingen hohl angesichts einer russischen Militärmaschine, die Städte, Menschen und Kulturgüter Tag für Tag zerstört. Frieden bedeutet zuerst einmal, das Recht des Anderen zu akzeptieren – und dafür gibt es von russischer Seite leider keine Anzeichen. Ein Blick in die deutsche Geschichte zeigt sehr deutlich, dass ein imperialer Aggressor zum Frieden gezwungen werden muss. Hoffen wir, dass in Russland die Bereitschaft zum Frieden schneller reift als im kaiserlichen oder nationalsozialistischen Deutschland. Deutschland steht in der besonderen Verantwortung, der Ukraine gegen den Aggressor Russland mit allen Mitteln beizustehen.

Zum Schluss möchte ich Sie darauf hinweisen, dass in diesem Jahr die Wahlen zu Vorstand und Beirat anstehen. Die Mitgliederversammlung (17. Juni 2023), diesmal in Delbrück mit einem ansprechenden Programm, ist deshalb von besonderer Bedeutung. 

Ich würde mich über ihre Teilnahme freuen und verbleibe mit besten Wünschen für ihre Gesundheit,

Ihr Dr. Andreas Neuwöhner, Vereinsdirektor

 

26. März 2023|

Auszeichnung für Forschungsarbeit zur Reformationsgeschichte

Dr. Anna Krabbe erhält den Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis 2022

 

Dr. Anna Krabbe wird mit dem Meyer-Preis ausgezeichnet. Darüber freuen sich Dr. Andreas Neuwöhner als Direktor des Altertumsvereins (li.) und Vorstandmitglied Franz-Josef Krüger (re.).

Freude über eine gelungene Forschungsarbeit: Dr. Anna Krabbe ist die Preisträgerin des diesjährigen Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preises. Den Preis, der junger Historiker zur Landesgeschichte Ost- und Südwestfalens auszeichnet, erhielt die Historikerin im Oktober für ihre Dissertation „Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609“. Im Rittersaal des Burghofmuseums in Soest begann die feierliche Verleihung mit der Begrüßung durch Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner und Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer. „Dr. Krabbe kann überzeugend zeigen, dass die religiösen Gemeinschaften in der evangelischen Stadt überlebten, allerdings, wenn sie altgläubig blieben ihrer konfessionellen Brisanz entkleidet. Alle Gemeinschaften, egal ob altgläubig, gemischtkonfessionell oder evangelisch, zehrten von der großen sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Bedeutung, die sie im Spätmittelalter für die Stadtgesellschaft akkumuliert hatten. In diesen Bahnen bewegten sich die Gemeinschaften und die mit ihnen verflochtene evangelische Stadtgesellschaft weiter. Gestützt wurde diese „Koexistenz” vom Rat, der zwar Stütze und Spitze des evangelischen Kirchenwesens war, gleichzeitig aber den Stadtfrieden sichern wollte“, schreibt Prof. Dr. Werner Freitag, der in Soest auch die Laudatio hielt, in seinem Erstgutachten zur Dissertationsschrift. Nach einer musikalischen Begleitung durch Ivo Kanz (Flügel) und Irina Kichakova (Geige) stellte Anna Krabbe den Gästen ihre Untersuchungsergebnisse vor und referierte, wie sich das Zusammenleben der religiösen Gemeinschaften in den Städten Soest und Herford nach Einführung der Reformation entwickelte. An verschiedenen Bezugspunkten (z.B. Seelsorge, Schulwesen, Armenfürsorge, topographische Einbindung oder Nachbarschaftspflege) konnte sie nachweisen, dass Klöster und Stifte noch viele Jahre in die Stadtgemeinschaft integriert blieben. Die seit Jahrhunderten bestehenden Zuständigkeiten wurden erst allmählich aufgegeben, es entstand somit eine Koexistenz von altgläubigen und reformierten Religionsgemeinschaften.

Bibliographische Angaben:
Anna Krabbe, Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609 (Westfalen in der Vormoderne 34), Aschendorff Verlag Münster 2021.

 

10. November 2022|
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