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Einladung: Eine periphere Region im Wandel. Städte und ländliche Räume in Ostwestfalen-Lippe seit 1945.

Das Heinz Nixdorf MuseumsForum, das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, der Arbeitsbereich Zeitgeschichte der Universität Paderborn, der Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn und das Mindener Museum veranstalten von Mittwoch, 25. bis Donnerstag, 26. Oktober 2023 die Tagung Eine periphere Region im Wandel. Städte und ländliche Räume in Ostwestfalen-Lippe seit 1945.

Urbane, großstädtische Räume und ihre Gesellschaften gelten in der Forschung oft als dynamische Träger sozialer, kultureller, politischer und wirtschaftlicher Fortschrittsentwicklungen. Demgegenüber wird Mittel- und Kleinstädten in der Peripherie sowie dem ländlichen Raum eher provinzielle Rückständigkeit attestiert, die diese Entwicklungen entweder erst mit zeitlicher Verzögerung oder überhaupt nicht adaptieren würden. Die Untersuchung ländlich geprägter Regionen belegt jedoch für die 1970er- und 1980er-Jahre deutlich komplexere Bewegungsprozesse von Beharren, Nachahmen und Anpassen zwischen Zentren und Peripherie als vielfach angenommen.

Ostwestfalen-Lippe (OWL) setzt sich aus mehreren historischen Teilregionen zusammen, die mit ihren Klein-, Mittel- und Großstädten bis heute die regionale Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur auf jeweils unterschiedliche Weise prägen.

Während der Süden und Westen mit dem Paderborner Land und dem Kreis Gütersloh weitgehend katholisch dominiert sind, herrschen Protestantismus und Pietismus in Minden-Ravensberg und Lippe vor, wobei sich heute die konfessionellen Milieus immer weiter auflösen. Im Nordosten Westfalens hat sich seit 1945 eine dichte, hochkomplexe Städtelandschaft auf engem Raum ausgebildet. Zugleich zählt OWL zu den unterschätzten Wirtschaftsregionen der Republik und zudem beeinflusst die periphere Lage im Osten von Nordrhein-Westfalen an der Grenze zu Niedersachsen und Hessen die Selbstwahrnehmung als eine gegenüber anderen Landesteilen benachteiligte Region.

Die Tagung hat das Ziel, durch systematische Vergleiche neue Perspektiven auf OWL zu entwickeln, gängige Periodisierungsvorstellungen der Zeitgeschichte zu prüfen und kritisch zu hinterfragen.

Eine Anmeldung ist bis zum 30. September möglich.

Anmeldung zur Tagung
Das Tagungsprogramm finden Sie hier.

Ort: Heinz Nixdorf MuseumsForum, Fürstenallee 7, 33102 Paderborn, www.hnf.de

10. September 2023|

ABGESAGT! Tagesexkursion zu Schlössern im östlichen Teil vom Kreis Höxter

Diese  Veranstaltung muss leider ausfallen!

Am Samstag, den 16. September, findet der zweite Tagesausflug dieses Jahres statt, der vor allem in den östlichen Teil des Kreises Höxter führt. Organisiert wird die Exkursion von Marianne Moser, die Führungen werden von Klaus Hohmann geleitet.

 

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Hier ein kurzer Überblick über die Exkursionsziele, genauere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Rundbrief:

Schloss Vörden | Bildquelle: Stadt Marienmünster

Das Schloss Vörden in Marienmünster ist Teil der kleinsten der zehn Städte im Kreis Höxter. Es wurde Ende des 13. Jahrhunderts erstmals erwähnt und 1319 von einem Abt befestigt. Es wechselte oft den Besitzer und wurde 1492 von der Familie von Haxthausen übernommen, die es bis heute besitzt. Nach dem Brand im Jahr 1511 wurde das Schloss wieder aufgebaut und 1734 von Franz Caspar Philip von Haxthausen neu erbaut. Es ist ein schlichter zweigeschossiger Bruchsteinbau mit einem Mittelrisalit und Eckpavillon. Die Ökonomiebauten des Vorhofes entstanden im 19. und 20. Jahrhundert.

Als nächstes Ziel, schon an der Weser gelegen, folgt die Tonenburg in Albaxen. Sie wurde 1315 als Corveyer Trutzburg erbaut und wechselte in ständigen Konflikten die Herrschaft. Der viergeschossige Wohnturm aus verputztem Bruchstein ist erhalten geblieben. Es wurden zwei Säle eingebaut, ein Kamin und eine dreigeschossige Utlucht hinzugefügt, und ein Fachwerkanbau wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Seit 1983 ist die Tonenburg im Besitz des Ehepaars Pirone und dient als Hotel und Restaurant.

Schloss Bruchhausen | Bildquelle: 2023 Schloss Bruchhausen

Schloss Bruchhausen ist eine ausgedehnte Anlage mit abseits gelegenem Herrenhaus im gleichnamigen Ortsteil von Höxter. Der Ort ist im Besitz der Herren von Brokhusen und gehört seit 983 zu deren Familienbesitz. Nach dem Aussterben der männlichen Linie ging das Gut über an die weibliche Linie der Familie von Mense aus Münden, genannt jetzt von Bruchhausen, und danach durch Ehe an den Beverunger Drosten Jobst Kanne zu Lüdge, d. h. an eine neue Linie von Kanne. Die Familie gab das Gut 1844 auf, und es wurde übernommen von der freiherrlichen Familie von Wolff-Metternich, in deren Eigentum es noch ist.

Schloss Amelunxen gehört zum gleichnamigen Ortsteil von Beverungen und war bereits in einer Urkunde Karls d. Gr. genannt. Es entstand 1898/99 das zweite mit Wasser betriebene Elektrizitätswerk des Deutschen Reiches. Erste Eigentümer des Gutes waren die Herren von Amelunxen, die auch Besitzungen bis in den niedersächsischen und thüringischen Raum hatten. Nach 1800 gehörten hochgestellte Offiziere und Gelehrte zur Familie von Amelunxen. 1696 verkaufte Robert von Amelunxen das Gut an den Paderborner Fürstbischof Hermann-Werner von Wolff-Metternich zur Gracht. Die freiherrliche Familie besitzt das Schloss bis heute, ebenso das benachbarte Schloss Wehrden.

Schloss Wehrden liegt im gleichnamigen Ortsteil von Beverungen und war ehemals auch eine Gräftenanlage. Der Ort wurde 800 erstmals als Schenkung an Kloster Corvey genannt. 16×67 übernahm der Fürstbischof Hermann-Werner von Wolff-Metternich zur Gracht das Gut in das Eigentum seiner Familie. Er ließ das Schloss durch den Kapuzinerbruder Ambrosius von Oelde errichten. Das Herrenhaus ist ein verputzter dreiflügeliger Bruchsteinbau der Renaissance und gehört derzeit Andrea Freifrau von Wolff-Metternich, verheiratete von Köckeritz.

Die Burg Beverungen an der Weserbrücke ist seit dem 9. Jahrhundert im Besitz der Paderborner Bischöfe. Sie diente der Grenzsicherung und der Sicherung der Weserschifffahrt. Von der 1332 ausgedehnten quadratischen Wasseranlage mit Vor- und Hauptburg sind nur noch der Burgturm und ein Fachwerkgebäude erhalten. Die Burg wurde 1802 säkularisiert, verfiel und wurde 1860 von den Freiherren von Wolff-Metternich als Domäne gekauft. Heute ist im Erdgeschoss des Turms ein Stuhlmuseum untergebracht.

Schloss Rheder | Bildquelle: Stadt Brakel

Das Schloss Rheder im gleichnamigen Ort, gehörend zu Brakel, war ein mittelalterlicher ritterlicher Besitz und wurde im 14. Jahrhundert zum bischöflichen Lehen der Ritter von Brakel und dann der Ritter von Mengersen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die ältere Burganlage zerstört und es entstanden 1646 „feste Häuser“ an der Nethe. Die Familie von Spiegel von und zu Peckelsheim wurde neuer Erbe des Schlosses. Der Schlossbezirk ist eine weitläufige Anlage mit Herrenhaus, Vorburg, Mühle und Brauereikeller. Das barocke Herrenhaus entwarf 1750 der Architekt Lambert Corfey gemeinsam mit den Brüdern Pictorius. Der Schlossbezirk hat heute auch ein Husarenmuseum, ein Cafe mit Außenbewirtschaftung, einen englischen Landschaftspark und künstlerische Installationen. Ein landwirtschaftlicher Betrieb mit ausgedehntem Getreideanbau und eine Nebenstelle des Warendorfer Landesgestüts ergänzen das Angebot.

Das Schloss Schweckhausen wurde 1577-1581 für den Erbmarschall des Paderborner Fürstbistums Johann von Spiegel von und zu Peckelsheim erbaut. Es gehört zu den ältesten Bauten der Renaissance im Weserraum. Das Schloss erlebte mehrere Eigentümerwechsel und wurde oft verpachtet. Seit 2015 ist es im Besitz einer Stiftung auf Malta, die es als Wohnsitz für Stefan Rokoss und seine Ehefrau, Professorin Dr. Yu Ho.fang, restaurieren lassen hat. Das Herrenhaus ist ein hufeisenförmiger zweigeschossiger verputzter Bruchsteinbau mit Mittelrisalit, Satteldach und Treppenturm. Es gibt auch zwei Pavillons, Fachwerkscheunen und Ökonomiebauten auf dem Gelände.

Die Burg Dringenberg (Bad Driburg) liegt auf der Strecke nach Paderborn und wurde im frühen 14. Jahrhundert erbaut. Die Burg diente im Mittelalter zur Grenzsicherung des Paderborner Hochstifts und als Verwaltungssitz. Heute ist sie ein Museum mit Torhaus, Palas, Burgturm, Treppenturm und Kapelle. Besucher können den eindrucksvollen Innenhof für einige Minuten besichtigen.

 

20. August 2023|

Engagiert für die kulturelle Arbeit in der Region

Einstimmige Vorstandswahlen beim Paderborner Altertumsverein

Delbrück. „Gleiche Sorgfalt widmen wir allen Denkmälern der Vorzeit, um die Überbleibsel alter Kunst und Tradition zu erforschen und zu erhalten – Altertümer aller Art werden wir sammeln…,“ schrieben die Gründungsväter des Altertumsvereins Paderborn Paul Wigand und August von Haxthausen schon im Jahr 1819. Der Altertumsverein Paderborn hat in seiner fast 200-jährigen Geschichte nachhaltige Spuren im ostwestfälischen Raum hinterlassen.
Auf der Mitgliederversammlung standen nun neben einer Satzungsänderung turnusgemäß auch Wahlen an. In diesem Jahr tagten die Mitglieder in der Stadt Delbrück. Zu Beginn der Veranstaltung informierte Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner die Mitglieder über das umfangreiche Engagement des Paderborner Altertumsvereins im vergangenen Jahr. Danach folgten Kassenbericht und Vorstandswahlen. Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz war von den vielfältigen Aktivitäten begeistert und gratulierte dem Vorstand zu einer weiteren Legislaturperiode: „Alle Wahlergebnisse sind einstimmig. Allen, um Dr. Andreas Neuwöhner herum, die in ihren Ämtern bestätigt, neu gewählt oder ernannt wurden gilt unser ganz herzlicher Glückwunsch. Ich bin beeindruckt von dieser aktiven ehrenamtlichen Arbeit für die heimische Region. Denn für uns alle gilt: Nur wer die Vergangenheit kennt, kann
die Gegenwart gestalten und zukunftsfähig ausbauen. Und dazu leistet dieser Verein einen ganz großen Beitrag.“

Freude über eine gelungene Mitgliederversammlung: Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz gratulierte den alten und neuen Vorstandsmitgliedern des Paderborner Altertumsvereins mit Marianne Witt-Stuhr, Ehrenmitglied Franz-Josef Krüger, Prof. Michael Ströhmer, Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner, Wilhelm Grabe, Geschäftsführer Jonas Eberhard sowie (nicht im Bild) Jürgen Meier und Marianne Moser.

Neben den Neu- und Wiederwahlen stand auch ein Abschied an. Nach 24 Jahren als Schatzmeister des Vereins verabschiedete sich Franz-Josef Krüger aus der aktiven Vorstandsarbeit. Für sein großes Engagement und seine erfolgreiche Arbeit wurde er nun mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Zu seinem Nachfolger wurde Jürgen Meier (Kulturamt Paderborn) gewählt.
Das Amt des stellvertretenden Vereinsdirektors übernimmt nun Prof. Michael Ströhmer (Universität Paderborn). Wilhelm Grabe (Schriftleitung Westfälische Zeitschrift), Marianne Moser (Studienfahrten und Exkursionen) und Marianne Witt-Stuhr (Schriftführung) wurden ebenso wie Geschäftsführer Jonas Eberhard einstimmig wiedergewählt. In den Beirat des Vereins sind nun auch Dr. Sarah Masiak und Prof. Peter Fäßler vertreten. Im kommenden Jahr feiert der drittälteste Geschichtsverein Deutschlands seinen 200. Geburtstag.
Dazu werden noch weitere Unterstützer und Förderer gesucht.

Bildzeilen: Freude über eine gelungene Mitgliederversammlung: Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz gratulierte den alten und neuen Vorstandsmitgliedern des Paderborner
Altertumsvereins mit Marianne Witt-Stuhr, Ehrenmitglied Franz-Josef Krüger, Prof. Michael Ströhmer, Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner, Wilhelm Grabe, Geschäftsführer Jonas Eberhard sowie (nicht im Bild) Jürgen Meier und Marianne Moser.

18. Juni 2023|

Kleine Eindrücke der Schlösserfahrt durch Höxter

Bildquelle: AV | Marianne Moser

Marianne Moser, Klaus Hohmann und die Teilnehmer:innen der Schlösserfahrt | Bildquelle: AV/ Marianne Moser

Rückblick:

Eine Gruppe von Schlösser- und Kulturinteressierten begab sich am vergangenen Samstag, dem 13. Mai,

auf eine unvergessliche Schlösserfahrt durch die malerische Region Höxter. Unter der Leitung von Marianne Moser und Klaus Hohmann wurden die Teilnehmer auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte und Architektur der Schlösser geführt.

An dieser Stelle möchten wir unseren herzlichen Dank an Marianne Moser und Klaus Hohmann aussprechen, die mit ihrem Engagement und Fachwissen die Schlösserfahrt zu einem Erfolg gemacht haben. Ihre Begeisterung für die Geschichte und Kultur der Region war ansteckend und hat dazu beigetragen, dass die Teilnehmer eine bereichernde und informative Erfahrung gemacht haben.

Wir möchten uns auch bei allen Teilnehmern bedanken, die an der Schlösserfahrt teilgenommen haben. Ihr Interesse und Ihre Begeisterung haben diese Veranstaltung zu etwas Besonderem gemacht. Es war eine Freude, mit Ihnen die faszinierenden Schlösser zu erkunden und die Geschichte zum Leben zu erwecken.

Wer Interesse an der Fahrt gehabt hat, und leider nicht teilnehmen konnte, kann sich über eine weitere Chance freuen. Am 16. September 2023 wird es eine weitere Schlösserfahrt geben! Mehr erfahren Sie hier.

14. Mai 2023|

Prof. Dr. Henkel bei einem Vortrag vor Schloss Fürstenberg | Bildquelle: AV/ Marianne Witt-Stuhr

Alle Teilnehmer:innen und organisatorische Köpfe zusammen | Bildquelle: AV/ Johanna Nolte

Rückblick:

Am vergangenen Samstag, dem 6. Mai, versammelten sich 28 heimatinteressierte Menschen unter der fachkundigen Leitung von Prof. Dr. Henkel zu einer Tagesexkursion, um mehr über die Geschichte der Wüstungen im Sintfeld zu erfahren.
Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei Prof. Dr. Henkel, Matthias Graf von Westphalen sowie Marianne Moser und allen Teilnehmer:innen bedanken, die diese Exkursion zu einem aufschlussreichen Erlebnis gemacht haben. Wir freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung und hoffen, auch dann wieder viele interessierte Gäste begrüßen zu dürfen.
11. Mai 2023|

Sie finden uns auch auf Facebook und Instagram

Nun ist es soweit –   wir freuen uns, hier unsere Leidenschaft für die Geschichte und Kultur Westfalens mit Ihnen auch auf Facebook und Instagram teilen zu können! Folgen Sie unserem Profil und bleiben Sie auf dem Laufenden, was unsere Arbeit und Aktivitäten betrifft. Wir werden Ihnen viele spannende Einblicke und Neuigkeiten bieten. Seien Sie gespannt und begleiten Sie uns auf unserem Weg durch die Geschichte!

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20. April 2023|

Erfolgreiche Konferenz: Wasserregime

Wasserregime Hydraulische Gesellschaften in Europas Stadtlandschaften 1350-1950

Über die erfolgreiche Konferenz freuen sich die Teilnehmer und ihre Veranstalter: Benedikt Heitmar, stellvertretender Bürgermeister Martin Pantke, 
Marius Mutz, Prof. Dr. Peter Fäßler, Niels Lohse, Prof. Dr. Matthias 
Hardt, Dr. Thomas Grunewald, Dr. des. Christopher Folkens, Prof. Dr. 
Michael Ströhmer, Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink, Christina Lüke 
und Dr. Lutz Budrass.

Vom 23. – 24. März 2023 fand im HNF die Konferenz Wasserregime statt. Neben der fachwissenschaftlichen Relevanz steht die Tagung auch für drei Grundprinzipien der Universität Paderborn: Wissenstransfer, Digitalisierung, Nachhaltigkeit.

Die Tagung lieferte das wissenschaftliche Fundament für die Bewerbung um das Europäische Kulturerbesiegel (EKES) der Stadt Paderborn mit dem Titel „Stadt.Mensch.Fluss. Die Pader für Europa“. Seit über vier Jahren kooperiert der Arbeitsbereich Zeitgeschichte und die Universität eng mit der Stadt, den Museen, Kultureinrichtungen, Vereinen und Schulen. Im Sinne interdisziplinärer Herangehensweise ist auch der Fachbereich Naturwissenschaft/Biologie im Sachunterricht mit ökologisch ausgerichteten Schulprojekten rund um die Pader beteiligt.

Außerdem ging es bei der umwelt- und kulturhistorischen Auseinandersetzung urbaner Wasserregime im hohen Maß um AR/VR-Techniken zur digitalen Rekonstruktion historischer Orte. So wurden z.B. digitale Rekonstruktionen des Paderquellgebiets erstellt. Darüber hinaus wird aktuell an einem Konzept der Pader als Digitales Kulturerbe 3.0 gearbeitet. Eine solche Konzeption entspricht einer modernen Informationsgesellschaft. Diese digitale Dimension gilt es auch in Zusammenarbeit mit dem Heinz-Nixdorf-Museumsforum als weltgrößtem Computermuseum näher zu betrachten, welches auch Standort der Tagung war.

Zum Hintergrund der Konferenz und des Projektes:

Die lebensnotwendige Organisation eines urbanen Wassermanagements entwickelte sich in Europas Städten über Jahrhunderte aus dem Wechselspiel zwischen Kultur- und Naturkräften, dem historischen Wasserregime. Wassermangel oder Wasserüberfluss beeinflusste dabei nicht allein technische, wirtschaftliche und soziale Dynamiken, sondern auch die Ausgestaltung politischer Machtverhältnisse. Aus umwelthistorischer und humanökologischer Perspektive betrachtet schrieb das Umweltmedium Wasser Geschichte, indem es in jeder Stadt Hydraulische Gesellschaften schuf, deren Struktur und Veränderung das Naturelement ausformte. Eine These die in Zusammenarbeit des Arbeitsbereichs Zeitgeschichte am Historischen Institut der Universität Paderborn und dem Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) erörtert werden soll. In welchem Umfang „Wasserregime“ die „Hydraulischen Gesellschaften“ gestalteten, soll auf der Tagung vom 23.03. – 24.03.2023 interdisziplinär und multiperspektivisch diskutiert werden. Nach obiger These dürfte das stete Ineinandergreifen von Natur- und Kulturelementen zu einer hohen Diversität von kommunalen Wasserregimen in Europas Stadtlandschaften geführt haben. Deren vergleichende wie konzeptionelle Erforschung steckt noch in den Anfängen und bedarf daher speziell für die Geschichtswissenschaften einer intensiveren Diskussion. Ausgehend von empirischen Fallstudien, welche besonders die Vielzahl der kaum erforschten Klein- und Mittelstädte in den Fokus rücken, möchten die Veranstalter auf einer Metaebene gerne erste theoretische Ansätze und Deutungskonzepte zusammenführen.

 

26. März 2023|

Geschichte entdecken – unser Frühjahrsprogramm 2023

Liebe Vereinsmitglieder,

mit dem Frühjahrsrundbrief möchte ich Sie zum Vereinsprogramm des Sommersemesters einladen und über das vielfältige Programm unseres Vereins informieren.

Unser Verein hat vor einigen Wochen ein kleines Kästchen erhalten, dass die Aufschrift „Paderborn“ und „1944“ trägt. Es stammt nach der mündlichen Überlieferung des Vorbesitzers sowie nach der Einschätzung des Historikers Jens Hecker von einem sowjetischen Kriegsgefangenen. Im Stalag 326 Senne interniert, waren die Kriegsgefangenen in Arbeitskommandos eingesetzt, die zahlreiche Kontakte zur Bevölkerung ermöglichten. So auch der Tausch oder der Verkauf von diesen kleinen Kästchen. Der Altertumsverein engagiert sich für die Erforschung der Geschichte des Stalags 326. Nachdem die Workshop-Reihe zum Stalag abgeschlossen ist, wird zur Zeit eine Veröffentlichung vorbereitet. Diese Publikation ist für 2024 geplant.

Im Februar jährte sich in der Ukraine der brutale Eroberungskrieg Russlands. Ein Ende ist nicht abzusehen. Und die Rufe nach Frieden klingen hohl angesichts einer russischen Militärmaschine, die Städte, Menschen und Kulturgüter Tag für Tag zerstört. Frieden bedeutet zuerst einmal, das Recht des Anderen zu akzeptieren – und dafür gibt es von russischer Seite leider keine Anzeichen. Ein Blick in die deutsche Geschichte zeigt sehr deutlich, dass ein imperialer Aggressor zum Frieden gezwungen werden muss. Hoffen wir, dass in Russland die Bereitschaft zum Frieden schneller reift als im kaiserlichen oder nationalsozialistischen Deutschland. Deutschland steht in der besonderen Verantwortung, der Ukraine gegen den Aggressor Russland mit allen Mitteln beizustehen.

Zum Schluss möchte ich Sie darauf hinweisen, dass in diesem Jahr die Wahlen zu Vorstand und Beirat anstehen. Die Mitgliederversammlung (17. Juni 2023), diesmal in Delbrück mit einem ansprechenden Programm, ist deshalb von besonderer Bedeutung. 

Ich würde mich über ihre Teilnahme freuen und verbleibe mit besten Wünschen für ihre Gesundheit,

Ihr Dr. Andreas Neuwöhner, Vereinsdirektor

 

26. März 2023|

Auszeichnung für Forschungsarbeit zur Reformationsgeschichte

Dr. Anna Krabbe erhält den Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis 2022

 

Dr. Anna Krabbe wird mit dem Meyer-Preis ausgezeichnet. Darüber freuen sich Dr. Andreas Neuwöhner als Direktor des Altertumsvereins (li.) und Vorstandmitglied Franz-Josef Krüger (re.).

Freude über eine gelungene Forschungsarbeit: Dr. Anna Krabbe ist die Preisträgerin des diesjährigen Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preises. Den Preis, der junger Historiker zur Landesgeschichte Ost- und Südwestfalens auszeichnet, erhielt die Historikerin im Oktober für ihre Dissertation „Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609“. Im Rittersaal des Burghofmuseums in Soest begann die feierliche Verleihung mit der Begrüßung durch Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner und Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer. „Dr. Krabbe kann überzeugend zeigen, dass die religiösen Gemeinschaften in der evangelischen Stadt überlebten, allerdings, wenn sie altgläubig blieben ihrer konfessionellen Brisanz entkleidet. Alle Gemeinschaften, egal ob altgläubig, gemischtkonfessionell oder evangelisch, zehrten von der großen sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Bedeutung, die sie im Spätmittelalter für die Stadtgesellschaft akkumuliert hatten. In diesen Bahnen bewegten sich die Gemeinschaften und die mit ihnen verflochtene evangelische Stadtgesellschaft weiter. Gestützt wurde diese „Koexistenz” vom Rat, der zwar Stütze und Spitze des evangelischen Kirchenwesens war, gleichzeitig aber den Stadtfrieden sichern wollte“, schreibt Prof. Dr. Werner Freitag, der in Soest auch die Laudatio hielt, in seinem Erstgutachten zur Dissertationsschrift. Nach einer musikalischen Begleitung durch Ivo Kanz (Flügel) und Irina Kichakova (Geige) stellte Anna Krabbe den Gästen ihre Untersuchungsergebnisse vor und referierte, wie sich das Zusammenleben der religiösen Gemeinschaften in den Städten Soest und Herford nach Einführung der Reformation entwickelte. An verschiedenen Bezugspunkten (z.B. Seelsorge, Schulwesen, Armenfürsorge, topographische Einbindung oder Nachbarschaftspflege) konnte sie nachweisen, dass Klöster und Stifte noch viele Jahre in die Stadtgemeinschaft integriert blieben. Die seit Jahrhunderten bestehenden Zuständigkeiten wurden erst allmählich aufgegeben, es entstand somit eine Koexistenz von altgläubigen und reformierten Religionsgemeinschaften.

Bibliographische Angaben:
Anna Krabbe, Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609 (Westfalen in der Vormoderne 34), Aschendorff Verlag Münster 2021.

 

10. November 2022|

Vom Bücherschreiben im Kloster Corvey

In diesem Jahr wird das 1.200-jährige Jubiläum des Klosters Corvey gefeiert. Aus diesem Anlass blickt Prof. Dr. Hans-Walter Stork auf die mittelalterliche Buchkunst Corveys zurück.

Evangeliar aus Corvey um 840

Bereits zum Ende des 9. Jahrhunderts waren die Mönche in der Lage, ihre Bücher nicht nur zu schreiben, sondern auch mit kunstvoller Malerei zu gestalten. So wurde Corvey zu einem der kulturellen Zentren in Europa.

Im Vortrag werden Bücher und Handschriften vorgestellt, die dort in den ersten zwei Jahrhunderten entstanden sind. Die Zuhörer lernen das Projekt „Corvey Digital“ kennen, dessen Ziel es ist, die vielen wertvollen Handschriften, die in Bibliotheken und Museen weltweit verstreut sind, online zusammenzuführen. Der Vortrag von Prof. Dr. Hans-Walter Stork (Erzbischöfliche Akademische Bibliothek, Paderborn) ist Teil der Reihe „Geschichte(n) im HNF“, die vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e. V. und dem Heinz Nixdorf MuseumsForum gemeinsam durchgeführt wird. Datum: Donnerstag 20.10.2022; Beginn: 19:00

Der Vortrag findet im Heinz Nixdorf MuseumsForum statt:  

An allen Vortragsabenden ist das Museum bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Der Eintritt ist ab 17 Uhr frei!

Schutz- und Hygienemaßnahme:

Aufgrund der Corona-Pandemie sind einige Vorsichtsmaßnahmen im Heinz Nixdorf MuseumsForumzu beachten.

Es gelten die allgemeinen Besuchsregelungen wie die 2G-Regel!

Bildzeile: Paderborn, Erzbischöfliche Akademische Bibliothek, Ms. Hx 21a: Evangeliar aus Corvey, um 840. ©Paderborn, EAB

1. Oktober 2022|
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