Allgemein

Kleine Eindrücke der Schlösserfahrt durch Höxter

Bildquelle: AV | Marianne Moser

Marianne Moser, Klaus Hohmann und die Teilnehmer:innen der Schlösserfahrt | Bildquelle: AV/ Marianne Moser

Rückblick:

Eine Gruppe von Schlösser- und Kulturinteressierten begab sich am vergangenen Samstag, dem 13. Mai,

auf eine unvergessliche Schlösserfahrt durch die malerische Region Höxter. Unter der Leitung von Marianne Moser und Klaus Hohmann wurden die Teilnehmer auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte und Architektur der Schlösser geführt.

An dieser Stelle möchten wir unseren herzlichen Dank an Marianne Moser und Klaus Hohmann aussprechen, die mit ihrem Engagement und Fachwissen die Schlösserfahrt zu einem Erfolg gemacht haben. Ihre Begeisterung für die Geschichte und Kultur der Region war ansteckend und hat dazu beigetragen, dass die Teilnehmer eine bereichernde und informative Erfahrung gemacht haben.

Wir möchten uns auch bei allen Teilnehmern bedanken, die an der Schlösserfahrt teilgenommen haben. Ihr Interesse und Ihre Begeisterung haben diese Veranstaltung zu etwas Besonderem gemacht. Es war eine Freude, mit Ihnen die faszinierenden Schlösser zu erkunden und die Geschichte zum Leben zu erwecken.

Wer Interesse an der Fahrt gehabt hat, und leider nicht teilnehmen konnte, kann sich über eine weitere Chance freuen. Am 16. September 2023 wird es eine weitere Schlösserfahrt geben! Mehr erfahren Sie hier.

14. Mai 2023|

Prof. Dr. Henkel bei einem Vortrag vor Schloss Fürstenberg | Bildquelle: AV/ Marianne Witt-Stuhr

Alle Teilnehmer:innen und organisatorische Köpfe zusammen | Bildquelle: AV/ Johanna Nolte

Rückblick:

Am vergangenen Samstag, dem 6. Mai, versammelten sich 28 heimatinteressierte Menschen unter der fachkundigen Leitung von Prof. Dr. Henkel zu einer Tagesexkursion, um mehr über die Geschichte der Wüstungen im Sintfeld zu erfahren.
Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei Prof. Dr. Henkel, Matthias Graf von Westphalen sowie Marianne Moser und allen Teilnehmer:innen bedanken, die diese Exkursion zu einem aufschlussreichen Erlebnis gemacht haben. Wir freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung und hoffen, auch dann wieder viele interessierte Gäste begrüßen zu dürfen.
11. Mai 2023|

Sie finden uns auch auf Facebook und Instagram

Nun ist es soweit –   wir freuen uns, hier unsere Leidenschaft für die Geschichte und Kultur Westfalens mit Ihnen auch auf Facebook und Instagram teilen zu können! Folgen Sie unserem Profil und bleiben Sie auf dem Laufenden, was unsere Arbeit und Aktivitäten betrifft. Wir werden Ihnen viele spannende Einblicke und Neuigkeiten bieten. Seien Sie gespannt und begleiten Sie uns auf unserem Weg durch die Geschichte!

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20. April 2023|

Erfolgreiche Konferenz: Wasserregime

Wasserregime Hydraulische Gesellschaften in Europas Stadtlandschaften 1350-1950

Über die erfolgreiche Konferenz freuen sich die Teilnehmer und ihre Veranstalter: Benedikt Heitmar, stellvertretender Bürgermeister Martin Pantke, 
Marius Mutz, Prof. Dr. Peter Fäßler, Niels Lohse, Prof. Dr. Matthias 
Hardt, Dr. Thomas Grunewald, Dr. des. Christopher Folkens, Prof. Dr. 
Michael Ströhmer, Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink, Christina Lüke 
und Dr. Lutz Budrass.

Vom 23. – 24. März 2023 fand im HNF die Konferenz Wasserregime statt. Neben der fachwissenschaftlichen Relevanz steht die Tagung auch für drei Grundprinzipien der Universität Paderborn: Wissenstransfer, Digitalisierung, Nachhaltigkeit.

Die Tagung lieferte das wissenschaftliche Fundament für die Bewerbung um das Europäische Kulturerbesiegel (EKES) der Stadt Paderborn mit dem Titel „Stadt.Mensch.Fluss. Die Pader für Europa“. Seit über vier Jahren kooperiert der Arbeitsbereich Zeitgeschichte und die Universität eng mit der Stadt, den Museen, Kultureinrichtungen, Vereinen und Schulen. Im Sinne interdisziplinärer Herangehensweise ist auch der Fachbereich Naturwissenschaft/Biologie im Sachunterricht mit ökologisch ausgerichteten Schulprojekten rund um die Pader beteiligt.

Außerdem ging es bei der umwelt- und kulturhistorischen Auseinandersetzung urbaner Wasserregime im hohen Maß um AR/VR-Techniken zur digitalen Rekonstruktion historischer Orte. So wurden z.B. digitale Rekonstruktionen des Paderquellgebiets erstellt. Darüber hinaus wird aktuell an einem Konzept der Pader als Digitales Kulturerbe 3.0 gearbeitet. Eine solche Konzeption entspricht einer modernen Informationsgesellschaft. Diese digitale Dimension gilt es auch in Zusammenarbeit mit dem Heinz-Nixdorf-Museumsforum als weltgrößtem Computermuseum näher zu betrachten, welches auch Standort der Tagung war.

Zum Hintergrund der Konferenz und des Projektes:

Die lebensnotwendige Organisation eines urbanen Wassermanagements entwickelte sich in Europas Städten über Jahrhunderte aus dem Wechselspiel zwischen Kultur- und Naturkräften, dem historischen Wasserregime. Wassermangel oder Wasserüberfluss beeinflusste dabei nicht allein technische, wirtschaftliche und soziale Dynamiken, sondern auch die Ausgestaltung politischer Machtverhältnisse. Aus umwelthistorischer und humanökologischer Perspektive betrachtet schrieb das Umweltmedium Wasser Geschichte, indem es in jeder Stadt Hydraulische Gesellschaften schuf, deren Struktur und Veränderung das Naturelement ausformte. Eine These die in Zusammenarbeit des Arbeitsbereichs Zeitgeschichte am Historischen Institut der Universität Paderborn und dem Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) erörtert werden soll. In welchem Umfang „Wasserregime“ die „Hydraulischen Gesellschaften“ gestalteten, soll auf der Tagung vom 23.03. – 24.03.2023 interdisziplinär und multiperspektivisch diskutiert werden. Nach obiger These dürfte das stete Ineinandergreifen von Natur- und Kulturelementen zu einer hohen Diversität von kommunalen Wasserregimen in Europas Stadtlandschaften geführt haben. Deren vergleichende wie konzeptionelle Erforschung steckt noch in den Anfängen und bedarf daher speziell für die Geschichtswissenschaften einer intensiveren Diskussion. Ausgehend von empirischen Fallstudien, welche besonders die Vielzahl der kaum erforschten Klein- und Mittelstädte in den Fokus rücken, möchten die Veranstalter auf einer Metaebene gerne erste theoretische Ansätze und Deutungskonzepte zusammenführen.

 

26. März 2023|

Auszeichnung für Forschungsarbeit zur Reformationsgeschichte

Dr. Anna Krabbe erhält den Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis 2022

 

Dr. Anna Krabbe wird mit dem Meyer-Preis ausgezeichnet. Darüber freuen sich Dr. Andreas Neuwöhner als Direktor des Altertumsvereins (li.) und Vorstandmitglied Franz-Josef Krüger (re.).

Freude über eine gelungene Forschungsarbeit: Dr. Anna Krabbe ist die Preisträgerin des diesjährigen Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preises. Den Preis, der junger Historiker zur Landesgeschichte Ost- und Südwestfalens auszeichnet, erhielt die Historikerin im Oktober für ihre Dissertation „Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609“. Im Rittersaal des Burghofmuseums in Soest begann die feierliche Verleihung mit der Begrüßung durch Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner und Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer. „Dr. Krabbe kann überzeugend zeigen, dass die religiösen Gemeinschaften in der evangelischen Stadt überlebten, allerdings, wenn sie altgläubig blieben ihrer konfessionellen Brisanz entkleidet. Alle Gemeinschaften, egal ob altgläubig, gemischtkonfessionell oder evangelisch, zehrten von der großen sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Bedeutung, die sie im Spätmittelalter für die Stadtgesellschaft akkumuliert hatten. In diesen Bahnen bewegten sich die Gemeinschaften und die mit ihnen verflochtene evangelische Stadtgesellschaft weiter. Gestützt wurde diese „Koexistenz” vom Rat, der zwar Stütze und Spitze des evangelischen Kirchenwesens war, gleichzeitig aber den Stadtfrieden sichern wollte“, schreibt Prof. Dr. Werner Freitag, der in Soest auch die Laudatio hielt, in seinem Erstgutachten zur Dissertationsschrift. Nach einer musikalischen Begleitung durch Ivo Kanz (Flügel) und Irina Kichakova (Geige) stellte Anna Krabbe den Gästen ihre Untersuchungsergebnisse vor und referierte, wie sich das Zusammenleben der religiösen Gemeinschaften in den Städten Soest und Herford nach Einführung der Reformation entwickelte. An verschiedenen Bezugspunkten (z.B. Seelsorge, Schulwesen, Armenfürsorge, topographische Einbindung oder Nachbarschaftspflege) konnte sie nachweisen, dass Klöster und Stifte noch viele Jahre in die Stadtgemeinschaft integriert blieben. Die seit Jahrhunderten bestehenden Zuständigkeiten wurden erst allmählich aufgegeben, es entstand somit eine Koexistenz von altgläubigen und reformierten Religionsgemeinschaften.

Bibliographische Angaben:
Anna Krabbe, Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609 (Westfalen in der Vormoderne 34), Aschendorff Verlag Münster 2021.

 

10. November 2022|

Vom Bücherschreiben im Kloster Corvey

In diesem Jahr wird das 1.200-jährige Jubiläum des Klosters Corvey gefeiert. Aus diesem Anlass blickt Prof. Dr. Hans-Walter Stork auf die mittelalterliche Buchkunst Corveys zurück.

Evangeliar aus Corvey um 840

Bereits zum Ende des 9. Jahrhunderts waren die Mönche in der Lage, ihre Bücher nicht nur zu schreiben, sondern auch mit kunstvoller Malerei zu gestalten. So wurde Corvey zu einem der kulturellen Zentren in Europa.

Im Vortrag werden Bücher und Handschriften vorgestellt, die dort in den ersten zwei Jahrhunderten entstanden sind. Die Zuhörer lernen das Projekt „Corvey Digital“ kennen, dessen Ziel es ist, die vielen wertvollen Handschriften, die in Bibliotheken und Museen weltweit verstreut sind, online zusammenzuführen. Der Vortrag von Prof. Dr. Hans-Walter Stork (Erzbischöfliche Akademische Bibliothek, Paderborn) ist Teil der Reihe „Geschichte(n) im HNF“, die vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e. V. und dem Heinz Nixdorf MuseumsForum gemeinsam durchgeführt wird. Datum: Donnerstag 20.10.2022; Beginn: 19:00

Der Vortrag findet im Heinz Nixdorf MuseumsForum statt:  

An allen Vortragsabenden ist das Museum bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Der Eintritt ist ab 17 Uhr frei!

Schutz- und Hygienemaßnahme:

Aufgrund der Corona-Pandemie sind einige Vorsichtsmaßnahmen im Heinz Nixdorf MuseumsForumzu beachten.

Es gelten die allgemeinen Besuchsregelungen wie die 2G-Regel!

Bildzeile: Paderborn, Erzbischöfliche Akademische Bibliothek, Ms. Hx 21a: Evangeliar aus Corvey, um 840. ©Paderborn, EAB

1. Oktober 2022|

Recht und Alltag im Sachsenspiegel

Der Sachsenspiegel ist das wichtigste und bekannteste Rechtsbuch des Mittelalters. Er enthält auch zahlreiche Bestimmungen zu Problemen des menschlichen Alltags und Miteinanders, die einen besonderen Einblick in die mittelalterliche Gesellschaft erlauben. Dabei stellt sich das Mittelalter anders dar, als oft gedacht. Wer wissen möchte, welche Verkehrsregeln damals galten oder wie man mit bissigen Hunden umging, der bekommt in diesem Vortrag genauso eine Antwort wie diejenigen, die sich für die Rechtsstellung von Frauen, Kindern oder Beeinträchtigten interessieren. Unterstützt werden die entsprechenden Textstellen von Abbildungen aus den mittelalterlichen Handschriften.

Donnerstag, 6. Oktober 2022, 19.00 Uhr

Ort: Kreishaus in Paderborn, Aldegreverstr. 10-14, 33102 Paderborn

Referent: Frank Huismann, M.A.

Die Veranstaltung ist ohne Anmeldung und kostenlos.

Bildzeile: Sachsenspiegel von 1385 in der Stadtbibliothek Duisburg (Quelle: Wikipedia CC BY-SA 3.0/ Bildarchiv Stadtbibliothek Duisburg)

 

30. September 2022|

Ausstellungsbesuch „Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft“

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt erstmals eine große Ausstellung zu Kaiser Barbarossa. Anlass ist der 900. Geburtstag des berühmten Stauferkaisers. Die Person Barbarossa steht im Mittelpunkt der Schau, die sich anhand herausragender Kunstwerke seinen vielen Facetten nähert. So ist z. B. die berühmte Taufschale zu sehen. Eine Anmeldung ist erforderlich, da die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt ist.

Ort: Museumsfoyer des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster, Domplatz 10, 48143 Münster; Führung: Samstag, 28. Januar 2023, 11.30 Uhr (Selbstanreise); Kurator Dr. Gerd Dethlefs; Eintritt: 13 Euro/6,50 Euro (ermäßigt; Anmeldung telefonisch oder schriftlich bei der Vereinsgeschäftsstelle bis Montag 23.1.2023.

 

 

30. September 2022|

Ausstellungsbesuch „Mit Schwert und Kreuz – Karl der Große – Sachsen und die Eresburg“

Im Jahr 772 eroberte Karl der Große die Festung der Sachsen auf dem Eresberg, dem heutigen Obermarsberg, und zerstörte die Irminsul, das Nationalheiligtum der Sachsen. Wenige Jahre später ließ er dort eine steinerne Basilika und das Benediktinerkloster errichten. Dieses Ereignis war der Startschuss für die Christianisierung und einen umfassenden Kulturwandel unserer Region. Dieser karolingische Siedlungsansatz entwickelte sich im 13. Jhd. zu einer Stadt. Weitere Infos zur Sonderausstellung finden Sie hier.

Samstag, 29. Oktober 2022, 14.00 Uhr (Selbstanreise)
Ort: Museum der Stadt Marsberg, Eresburgstraße 38 (ehemalige Schule), Eingang zur Ausstellung von hinten ins Gebäude

Führung: Museumsleiter Heinrich Duppelfeld

Eintritt: 5 Euro

Anschließend gemeinsames Kaffee trinken auf eigene Kosten.

Anmeldung telefonisch oder schriftlich bei der Vereinsgeschäftsstelle bis Freitag 21.10.2022.

 

30. September 2022|

Münsterländer Schlösserfahrt, 2. Teil, Schlösser im Kreis Coesfeld und im Stadtbereich von Münster

Haus Havixbeck (Foto: Wikipedia)

Tagesfahrt am Samstag, 1. Oktober 2022

Leitung: Studiendirektor a. D. Klaus Hohmann, Marianne Moser M.A.

Am Samstag, dem 1. Oktober 2022, findet unter der Leitung von Marianne Moser und Klaus Hohmann die jährliche kulturhistorische Tagesfahrt statt. Als erstes wird das Schloss Senden, eine Gräftenanlage, die seit der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden ist, von außen besichtigt. Das Herrenhaus ist das älteste westfälische Renaissancegebäude mit Dreistaffelgiebel. Die anderen Bauten entstanden im 18. und 19. Jahrhundert, zum Teil mit älterer Bausubstanz. Durch Heirat ging das Rittergut der Herren von Senden an die Familie Droste zu Keckesbeck, verwandt mit den Droste zu Vischering. Die Familie besetzte mehrfach Sitze im Münsteraner Domkapitel. Bei Kriegsende von britischen Soldaten vastiert, wurde das Schloss von den Droste 1957 verkauft und anschließend unterschiedlich genutzt, schließlich seit 2015 schrittweise saniert, nachdem ein neu gegründeter Verein das Schloss erworben hatte. Auch der Park ist zu besichtigen.

Nächstes Ziel ist Haus Havixbeck in Lasbeck, eine große Gräftenanlage, ursprünglich auf zwei Inseln errichtet an Stelle eines mittelalterlichen Schulzenhofes. Das Haupthaus im Renaissancestil, eine Dreiflügelanlage mit Dreistaffelgiebel und Turm, entstand seit 1562 und wurde 1654 erweitert. Die Rentei wurde um 1600 errichtet, die Kapelle im Westflügel 1881 umgebaut. Der Architekt Johann Conrad Schlaun ergänzte die Anlage um 1733 durch Brücken- und Garten-Pfeiler sowie eine Futtermauer um die Insel. Die Ökonomiebauten stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Seit 1601 ist das Schloss ununterbrochen im Besitz der Familie von Twickel, kann daher nur von außen besichtigt werden. Die von Twickel stammen aus dem Bereich von Utrecht in den Niederlanden, wo ein Twickel bereits in der Karolingerzeit im Jahr 874 bezeugt ist. Die Familie blieb in der Reformationszeit katholisch. Als ein Rudolph von Twickel die Adelige Emigardia von Bevern heiratete, kam Haus Havixbeck in das Eigentum derer von Twickel. Schon seit dem 14. Jahrhundert auch in Diensten des Münsteraner Bistums, hatten die von Twickel seit 1635 das Drostenamt in den zusammengelegten Ämtern Rheine und Bevergen inne. Sie konnten auch zwei weitere Güter und die Brauerei Westheim erwerben. Einige Mitglieder errangen hohe Positionen im Reich und im heimischen Bistum.

Sehr bekannt ist das nächste, unweit von Schloss Havixbeck gelegene Rüschhaus in Münster-Nienberge. Auf dem Gelände eines bischöflichen Lehnshofes seit dem 14. Jahrhundert, den 1743 der berühmte fürstbischöfliche Architekt Johann Conrad Schlaun (1695-1773) gekauft hatte, errichtete dieser dort seinen Sommersitz. Den besonderen Reiz des Wohnhauses macht die selbstbewusste Verbindung von Adelskultur, bürgerlicher Architektur und bäuerliches Wirtschaften aus. Es hat wie die Ökonomieflügel vertiefte Wandflächen, Werksteingliederungen und Dächer mit Krüppelwalm. Dreiviertelkreis-Mauern verbinden die drei Bauten. In der Wohnhausfront sitzt unter dem hohen konkav schwingenden Giebel das Deelentor. Am Vorbau der Gartenseite mit einer Freitreppe sind die Wappen des Ehepaares Schlaun angebracht.

1825 erwarb Clemens August II. von Droste zu Hülshoff das Anwesen, im Jahr darauf zog dort Annette von Droste-Hülshoff mit ihrer Mutter Therese Louise, geb. von Haxthausen, ein. Ein Nachfahre sammelte im Haus Objekte aus dem Besitz der Familie. Das im Zweiten Weltkrieg beschädigte Haus wurde schließlich als Landgut verpachtet, blieb aber zu besichtigen und am Ende von der Drostenfamilie als Museum an die Annette-von-Droste-Hülshoff-Gesellschaft verpachtet. Eine neue Stiftung auf den Namen der Dichterin, die 2012 entstand, übernahm die Nutzung. ─ Durch das Rüschhaus wird in kleineren Gruppen etwas zeitversetzt geführt.

Wenig entfernt liegt Burg bzw. Haus Hülshoff, Hauptsitz der gleichnamigen Drostenfamilie und Geburtsstätte der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. 1417 wurde die damalige, schon 1249 erwähnte Burg Stammsitz der Droste, die zum westfälischen Uradel gehörte und im westfälischen Raum über Jahrhunderte viele hohe Ämter innehatten.

Die Burg ist heute als Droste-Museum und als Restaurant, seit 2018 auch als Burg-Hülshoff-Center of Literature eingerichtet. Die letzte Besitzerin aus der Drostefamilie hatte zuvor 2012 die Burg an die Annette-von-Droste-Hülshoff-Stiftung zur Nutzung übertragen, die 2014 auch umfangreiche bauliche Maßnahmen zur Sicherung übernahm.

Das zweigeschossige schlichte Wasserschloss mit Staffelgiebeln liegt auf zwei Inseln, die ein Park umgibt. Das Haupthaus ist ein Backsteinbau mit Werksteingliederung, angebaut ist im rechten Winkel ein niedrigerer Seitenflügel. Im Inneren wurde das Gebäude Ende des 18. Jahrhunderts stark verändert, 1870 eine neugotische Burgkapelle geschaffen. Die L-förmige Vorburg mit zwei Ecktürmen im Stil des Haupthauses entstammt der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das Mittagessen wird im Burgkeller von Haus Hülshoff oder bei entsprechendem Wetter auf der Terrasse stattfinden.

Das Herrenhaus in Backstein mit Mansardendach auf der Zweiinselanlage wurde in der Barockzeit umgebaut, vermutlich durch den Baumeister Lübbert Hagen, der auch in Schloss Nordkirchen die Bauarbeiten übernahm. Mittelrisalit, Freitreppe und hohe Fenster veränderten die Südseite des Haupthauses stark, ebenso ein neuer östlicher Treppenturm. 1892 ergänzte eine neubarocke Kapelle das Ensemble.

Nach kurzer Fahrt ist der Drostenhof in Wolbeck erreicht, der nur von außen zu besichtigen ist. Das Gebäude entstand im 16. Jahrhundert auf dem Gelände eines früheren Burgmannshofs. Den Neubau ließen Dietrich von Merveldt und seine Ehefrau Gertrud von Nagel errichten. Die Familie Merveldt stammte aus dem heutigen Dülmener Ortsteil Merfeld und bewohnt das Schloss bis heute. Durch den Grafen von Limburg hatte die Familie um 1430 das Drostenamt in Stromberg erhalten. Der Familie der Gertrud von Nagel gehört seit dem 16. Jahrhundert das Haus Ittlingen in Ascheberg, das vorletzte Ziel der Exkursion.

Zum Drostenhof gehört neben dem Haupthaus das Torhaus und der Ökonomiebau, alle gelegen um einen Hof. Das Backstein-Herrenhaus im Renaissancestil mit hohen Geschossen, Staffelgiebeln und Treppenturm an der Hofseite ist in der Fassade dekoriert. Im Inneren umfasst das Erdgeschoss vier Repräsentationsräume. Das Torhaus hat eine reiche Werksteingliederung (Baumberger Sandstein) und Staffelgiebel. Die Gebäude wurden stilistisch zum Vorbild vieler Gebäude in Münster und sind zugleich ein typisches Beispiel für die Adelskultur in Westfalen.

Die letzten beiden Ziele liegen wieder südlich in Ascheberg, wo auch die erste Schlösserfahrt endete. Zuvor steht dort im Hotel Lohmann in Rinkerode die Kaffeepause an. Das Mittagessen bei der ersten Exkursion hat auch in diesem Lokal stattgefunden.

Der Adelssitz Ittlingen ist erstmals um 1300 erwähnt und von 1540 bis heute im Besitz der Familie von Nagel. Die uradelige Sippe stammt aus der Grafschaft Ravensberg und ist Mitte des 15. Jahrhunderts dort als Inhaber der Amtsmannschaft bezeugt. Stammsitz ist das Schloss Königsbrück. Es liegt in Melle im Landkreis Osnabrück. Durch eheliche Verbindung kam Schloss Ittlingen an die Familie, so dass dort eine neue Linie mit zwei Folgelinien entstand.

Das dreiflügelige Backsteinhaupthaus mit zwei Pavillontürmen an den Seitenflügeln besteht in dieser Gestalt seit etwa 1775 und ist so nach Plänen von Johann Conrad Schlaun entstanden. Er bezog ältere Bauteile von 1692 mit ihrerseits älteren Resten in die Umformung ein. Die innere Struktur besteht ebenfalls seit dem 18. Jahrhundert fast unverändert. Die Ökonomie ist unter Einbeziehung des älteren Gebäudes 1948 neu entstanden.

Unweit entfernt liegt Haus Venne. Die ältere Anlage, ursprünglich vermutlich Sitz einer Sippe von Venne, dann Eigentum der Familie von Karthausen, war ein Fachwerkensemble. Es kam 1299 an die weit verzweigte Sippe von Galen, 1611 schließlich an die Familie von Ascheberg, seit langer Zeit im Besitz der Amtsmannschaft des Amtes Werne. Sie stellte dort 1802 auch den ersten preußischen Landrat. Durch Heirat kam das Schloss 1936 an die bürgerliche Familie Dietrich.

Architekt des bestehenden, von 1711 bis 1719 errichteten Barockensembles ist der aus Warendorf stammende Münstersche Baumeister Lambert Friedrich Corfey. Er war der Lehrer Schlauns. In das elfachsige Haupthaus in gelbem und rotem Backstein mit Werksteingliederung führt eine Freitreppe. Es gibt keine Seitenflügel. Der Saal von 1770/71 und die Schlosskapelle sind im Rokokostil dekoriert. Das später als Gruftanlage umgewidmete Gartenhaus hat Schlaun entworfen. Die eingeschossigen Backstein-Ökonomiebauten weisen auch Werksteingliederungen auf.

Die Teilnehmerzahl ist auf 40 Personen begrenzt. Anmeldungen schriftlich oder telefonisch sofort beim Verein, Pontanusstraße 55 (Stadt- und Kreisarchiv), 33102 Paderborn.

Programm: 7.30 Abfahrt Paderborn, Liboriberg, Ecke Liboristraße
7.35 Abfahrt Hauptbahnhof
ca. 10.00 Uhr Außenbesichtigung Schloss Senden in Senden-Holtrup
Haus Havixbeck, Havixbeck, Außenbesichtigung
Rüschhaus, Münster-Nienberge, Innenführung in zwei Gruppen
Audioführiung durch Burg Hülshoff
13.00 – 14.00 Uhr Mittagessen im Museumsrestaurant Burg Hülshoff
Drostenhof Wolbeck, Münster-Wolbeck, Außenbesichtigung
15.00- 16.00 Uhr Kaffeepause im Hotel Lohmann, Ascheberg-Rinkerode
Haus Ittlingen, Ascheberg-Mersch, Außenbesichtigung
Haus Venne, Drensteinfurt- Rinkerode, Innenbesichtigung Rokokosaal und Rokokokapelle
ca. 17.00 Uhr Abfahrt von Haus Venne, Ascheberg-Mersch
ca. 19.15 Ankunft in Paderborn

25. September 2022|
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