Archiv für das Jahr: 2022

Auszeichnung für Forschungsarbeit zur Reformationsgeschichte

Dr. Anna Krabbe erhält den Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis 2022

 

Dr. Anna Krabbe wird mit dem Meyer-Preis ausgezeichnet. Darüber freuen sich Dr. Andreas Neuwöhner als Direktor des Altertumsvereins (li.) und Vorstandmitglied Franz-Josef Krüger (re.).

Freude über eine gelungene Forschungsarbeit: Dr. Anna Krabbe ist die Preisträgerin des diesjährigen Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preises. Den Preis, der junger Historiker zur Landesgeschichte Ost- und Südwestfalens auszeichnet, erhielt die Historikerin im Oktober für ihre Dissertation „Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609“. Im Rittersaal des Burghofmuseums in Soest begann die feierliche Verleihung mit der Begrüßung durch Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner und Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer. „Dr. Krabbe kann überzeugend zeigen, dass die religiösen Gemeinschaften in der evangelischen Stadt überlebten, allerdings, wenn sie altgläubig blieben ihrer konfessionellen Brisanz entkleidet. Alle Gemeinschaften, egal ob altgläubig, gemischtkonfessionell oder evangelisch, zehrten von der großen sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Bedeutung, die sie im Spätmittelalter für die Stadtgesellschaft akkumuliert hatten. In diesen Bahnen bewegten sich die Gemeinschaften und die mit ihnen verflochtene evangelische Stadtgesellschaft weiter. Gestützt wurde diese „Koexistenz” vom Rat, der zwar Stütze und Spitze des evangelischen Kirchenwesens war, gleichzeitig aber den Stadtfrieden sichern wollte“, schreibt Prof. Dr. Werner Freitag, der in Soest auch die Laudatio hielt, in seinem Erstgutachten zur Dissertationsschrift. Nach einer musikalischen Begleitung durch Ivo Kanz (Flügel) und Irina Kichakova (Geige) stellte Anna Krabbe den Gästen ihre Untersuchungsergebnisse vor und referierte, wie sich das Zusammenleben der religiösen Gemeinschaften in den Städten Soest und Herford nach Einführung der Reformation entwickelte. An verschiedenen Bezugspunkten (z.B. Seelsorge, Schulwesen, Armenfürsorge, topographische Einbindung oder Nachbarschaftspflege) konnte sie nachweisen, dass Klöster und Stifte noch viele Jahre in die Stadtgemeinschaft integriert blieben. Die seit Jahrhunderten bestehenden Zuständigkeiten wurden erst allmählich aufgegeben, es entstand somit eine Koexistenz von altgläubigen und reformierten Religionsgemeinschaften.

Bibliographische Angaben:
Anna Krabbe, Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609 (Westfalen in der Vormoderne 34), Aschendorff Verlag Münster 2021.

 

10. November 2022|

Vom Bücherschreiben im Kloster Corvey

In diesem Jahr wird das 1.200-jährige Jubiläum des Klosters Corvey gefeiert. Aus diesem Anlass blickt Prof. Dr. Hans-Walter Stork auf die mittelalterliche Buchkunst Corveys zurück.

Evangeliar aus Corvey um 840

Bereits zum Ende des 9. Jahrhunderts waren die Mönche in der Lage, ihre Bücher nicht nur zu schreiben, sondern auch mit kunstvoller Malerei zu gestalten. So wurde Corvey zu einem der kulturellen Zentren in Europa.

Im Vortrag werden Bücher und Handschriften vorgestellt, die dort in den ersten zwei Jahrhunderten entstanden sind. Die Zuhörer lernen das Projekt „Corvey Digital“ kennen, dessen Ziel es ist, die vielen wertvollen Handschriften, die in Bibliotheken und Museen weltweit verstreut sind, online zusammenzuführen. Der Vortrag von Prof. Dr. Hans-Walter Stork (Erzbischöfliche Akademische Bibliothek, Paderborn) ist Teil der Reihe „Geschichte(n) im HNF“, die vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e. V. und dem Heinz Nixdorf MuseumsForum gemeinsam durchgeführt wird. Datum: Donnerstag 20.10.2022; Beginn: 19:00

Der Vortrag findet im Heinz Nixdorf MuseumsForum statt:  

An allen Vortragsabenden ist das Museum bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Der Eintritt ist ab 17 Uhr frei!

Schutz- und Hygienemaßnahme:

Aufgrund der Corona-Pandemie sind einige Vorsichtsmaßnahmen im Heinz Nixdorf MuseumsForumzu beachten.

Es gelten die allgemeinen Besuchsregelungen wie die 2G-Regel!

Bildzeile: Paderborn, Erzbischöfliche Akademische Bibliothek, Ms. Hx 21a: Evangeliar aus Corvey, um 840. ©Paderborn, EAB

1. Oktober 2022|

Recht und Alltag im Sachsenspiegel

Der Sachsenspiegel ist das wichtigste und bekannteste Rechtsbuch des Mittelalters. Er enthält auch zahlreiche Bestimmungen zu Problemen des menschlichen Alltags und Miteinanders, die einen besonderen Einblick in die mittelalterliche Gesellschaft erlauben. Dabei stellt sich das Mittelalter anders dar, als oft gedacht. Wer wissen möchte, welche Verkehrsregeln damals galten oder wie man mit bissigen Hunden umging, der bekommt in diesem Vortrag genauso eine Antwort wie diejenigen, die sich für die Rechtsstellung von Frauen, Kindern oder Beeinträchtigten interessieren. Unterstützt werden die entsprechenden Textstellen von Abbildungen aus den mittelalterlichen Handschriften.

Donnerstag, 6. Oktober 2022, 19.00 Uhr

Ort: Kreishaus in Paderborn, Aldegreverstr. 10-14, 33102 Paderborn

Referent: Frank Huismann, M.A.

Die Veranstaltung ist ohne Anmeldung und kostenlos.

Bildzeile: Sachsenspiegel von 1385 in der Stadtbibliothek Duisburg (Quelle: Wikipedia CC BY-SA 3.0/ Bildarchiv Stadtbibliothek Duisburg)

 

30. September 2022|

Ausstellungsbesuch „Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft“

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt erstmals eine große Ausstellung zu Kaiser Barbarossa. Anlass ist der 900. Geburtstag des berühmten Stauferkaisers. Die Person Barbarossa steht im Mittelpunkt der Schau, die sich anhand herausragender Kunstwerke seinen vielen Facetten nähert. So ist z. B. die berühmte Taufschale zu sehen. Eine Anmeldung ist erforderlich, da die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt ist.

Ort: Museumsfoyer des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster, Domplatz 10, 48143 Münster; Führung: Samstag, 28. Januar 2023, 11.30 Uhr (Selbstanreise); Kurator Dr. Gerd Dethlefs; Eintritt: 13 Euro/6,50 Euro (ermäßigt; Anmeldung telefonisch oder schriftlich bei der Vereinsgeschäftsstelle bis Montag 23.1.2023.

 

 

30. September 2022|

Ausstellungsbesuch „Mit Schwert und Kreuz – Karl der Große – Sachsen und die Eresburg“

Im Jahr 772 eroberte Karl der Große die Festung der Sachsen auf dem Eresberg, dem heutigen Obermarsberg, und zerstörte die Irminsul, das Nationalheiligtum der Sachsen. Wenige Jahre später ließ er dort eine steinerne Basilika und das Benediktinerkloster errichten. Dieses Ereignis war der Startschuss für die Christianisierung und einen umfassenden Kulturwandel unserer Region. Dieser karolingische Siedlungsansatz entwickelte sich im 13. Jhd. zu einer Stadt. Weitere Infos zur Sonderausstellung finden Sie hier.

Samstag, 29. Oktober 2022, 14.00 Uhr (Selbstanreise)
Ort: Museum der Stadt Marsberg, Eresburgstraße 38 (ehemalige Schule), Eingang zur Ausstellung von hinten ins Gebäude

Führung: Museumsleiter Heinrich Duppelfeld

Eintritt: 5 Euro

Anschließend gemeinsames Kaffee trinken auf eigene Kosten.

Anmeldung telefonisch oder schriftlich bei der Vereinsgeschäftsstelle bis Freitag 21.10.2022.

 

30. September 2022|

Münsterländer Schlösserfahrt, 2. Teil, Schlösser im Kreis Coesfeld und im Stadtbereich von Münster

Haus Havixbeck (Foto: Wikipedia)

Tagesfahrt am Samstag, 1. Oktober 2022

Leitung: Studiendirektor a. D. Klaus Hohmann, Marianne Moser M.A.

Am Samstag, dem 1. Oktober 2022, findet unter der Leitung von Marianne Moser und Klaus Hohmann die jährliche kulturhistorische Tagesfahrt statt. Als erstes wird das Schloss Senden, eine Gräftenanlage, die seit der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden ist, von außen besichtigt. Das Herrenhaus ist das älteste westfälische Renaissancegebäude mit Dreistaffelgiebel. Die anderen Bauten entstanden im 18. und 19. Jahrhundert, zum Teil mit älterer Bausubstanz. Durch Heirat ging das Rittergut der Herren von Senden an die Familie Droste zu Keckesbeck, verwandt mit den Droste zu Vischering. Die Familie besetzte mehrfach Sitze im Münsteraner Domkapitel. Bei Kriegsende von britischen Soldaten vastiert, wurde das Schloss von den Droste 1957 verkauft und anschließend unterschiedlich genutzt, schließlich seit 2015 schrittweise saniert, nachdem ein neu gegründeter Verein das Schloss erworben hatte. Auch der Park ist zu besichtigen.

Nächstes Ziel ist Haus Havixbeck in Lasbeck, eine große Gräftenanlage, ursprünglich auf zwei Inseln errichtet an Stelle eines mittelalterlichen Schulzenhofes. Das Haupthaus im Renaissancestil, eine Dreiflügelanlage mit Dreistaffelgiebel und Turm, entstand seit 1562 und wurde 1654 erweitert. Die Rentei wurde um 1600 errichtet, die Kapelle im Westflügel 1881 umgebaut. Der Architekt Johann Conrad Schlaun ergänzte die Anlage um 1733 durch Brücken- und Garten-Pfeiler sowie eine Futtermauer um die Insel. Die Ökonomiebauten stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Seit 1601 ist das Schloss ununterbrochen im Besitz der Familie von Twickel, kann daher nur von außen besichtigt werden. Die von Twickel stammen aus dem Bereich von Utrecht in den Niederlanden, wo ein Twickel bereits in der Karolingerzeit im Jahr 874 bezeugt ist. Die Familie blieb in der Reformationszeit katholisch. Als ein Rudolph von Twickel die Adelige Emigardia von Bevern heiratete, kam Haus Havixbeck in das Eigentum derer von Twickel. Schon seit dem 14. Jahrhundert auch in Diensten des Münsteraner Bistums, hatten die von Twickel seit 1635 das Drostenamt in den zusammengelegten Ämtern Rheine und Bevergen inne. Sie konnten auch zwei weitere Güter und die Brauerei Westheim erwerben. Einige Mitglieder errangen hohe Positionen im Reich und im heimischen Bistum.

Sehr bekannt ist das nächste, unweit von Schloss Havixbeck gelegene Rüschhaus in Münster-Nienberge. Auf dem Gelände eines bischöflichen Lehnshofes seit dem 14. Jahrhundert, den 1743 der berühmte fürstbischöfliche Architekt Johann Conrad Schlaun (1695-1773) gekauft hatte, errichtete dieser dort seinen Sommersitz. Den besonderen Reiz des Wohnhauses macht die selbstbewusste Verbindung von Adelskultur, bürgerlicher Architektur und bäuerliches Wirtschaften aus. Es hat wie die Ökonomieflügel vertiefte Wandflächen, Werksteingliederungen und Dächer mit Krüppelwalm. Dreiviertelkreis-Mauern verbinden die drei Bauten. In der Wohnhausfront sitzt unter dem hohen konkav schwingenden Giebel das Deelentor. Am Vorbau der Gartenseite mit einer Freitreppe sind die Wappen des Ehepaares Schlaun angebracht.

1825 erwarb Clemens August II. von Droste zu Hülshoff das Anwesen, im Jahr darauf zog dort Annette von Droste-Hülshoff mit ihrer Mutter Therese Louise, geb. von Haxthausen, ein. Ein Nachfahre sammelte im Haus Objekte aus dem Besitz der Familie. Das im Zweiten Weltkrieg beschädigte Haus wurde schließlich als Landgut verpachtet, blieb aber zu besichtigen und am Ende von der Drostenfamilie als Museum an die Annette-von-Droste-Hülshoff-Gesellschaft verpachtet. Eine neue Stiftung auf den Namen der Dichterin, die 2012 entstand, übernahm die Nutzung. ─ Durch das Rüschhaus wird in kleineren Gruppen etwas zeitversetzt geführt.

Wenig entfernt liegt Burg bzw. Haus Hülshoff, Hauptsitz der gleichnamigen Drostenfamilie und Geburtsstätte der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. 1417 wurde die damalige, schon 1249 erwähnte Burg Stammsitz der Droste, die zum westfälischen Uradel gehörte und im westfälischen Raum über Jahrhunderte viele hohe Ämter innehatten.

Die Burg ist heute als Droste-Museum und als Restaurant, seit 2018 auch als Burg-Hülshoff-Center of Literature eingerichtet. Die letzte Besitzerin aus der Drostefamilie hatte zuvor 2012 die Burg an die Annette-von-Droste-Hülshoff-Stiftung zur Nutzung übertragen, die 2014 auch umfangreiche bauliche Maßnahmen zur Sicherung übernahm.

Das zweigeschossige schlichte Wasserschloss mit Staffelgiebeln liegt auf zwei Inseln, die ein Park umgibt. Das Haupthaus ist ein Backsteinbau mit Werksteingliederung, angebaut ist im rechten Winkel ein niedrigerer Seitenflügel. Im Inneren wurde das Gebäude Ende des 18. Jahrhunderts stark verändert, 1870 eine neugotische Burgkapelle geschaffen. Die L-förmige Vorburg mit zwei Ecktürmen im Stil des Haupthauses entstammt der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das Mittagessen wird im Burgkeller von Haus Hülshoff oder bei entsprechendem Wetter auf der Terrasse stattfinden.

Das Herrenhaus in Backstein mit Mansardendach auf der Zweiinselanlage wurde in der Barockzeit umgebaut, vermutlich durch den Baumeister Lübbert Hagen, der auch in Schloss Nordkirchen die Bauarbeiten übernahm. Mittelrisalit, Freitreppe und hohe Fenster veränderten die Südseite des Haupthauses stark, ebenso ein neuer östlicher Treppenturm. 1892 ergänzte eine neubarocke Kapelle das Ensemble.

Nach kurzer Fahrt ist der Drostenhof in Wolbeck erreicht, der nur von außen zu besichtigen ist. Das Gebäude entstand im 16. Jahrhundert auf dem Gelände eines früheren Burgmannshofs. Den Neubau ließen Dietrich von Merveldt und seine Ehefrau Gertrud von Nagel errichten. Die Familie Merveldt stammte aus dem heutigen Dülmener Ortsteil Merfeld und bewohnt das Schloss bis heute. Durch den Grafen von Limburg hatte die Familie um 1430 das Drostenamt in Stromberg erhalten. Der Familie der Gertrud von Nagel gehört seit dem 16. Jahrhundert das Haus Ittlingen in Ascheberg, das vorletzte Ziel der Exkursion.

Zum Drostenhof gehört neben dem Haupthaus das Torhaus und der Ökonomiebau, alle gelegen um einen Hof. Das Backstein-Herrenhaus im Renaissancestil mit hohen Geschossen, Staffelgiebeln und Treppenturm an der Hofseite ist in der Fassade dekoriert. Im Inneren umfasst das Erdgeschoss vier Repräsentationsräume. Das Torhaus hat eine reiche Werksteingliederung (Baumberger Sandstein) und Staffelgiebel. Die Gebäude wurden stilistisch zum Vorbild vieler Gebäude in Münster und sind zugleich ein typisches Beispiel für die Adelskultur in Westfalen.

Die letzten beiden Ziele liegen wieder südlich in Ascheberg, wo auch die erste Schlösserfahrt endete. Zuvor steht dort im Hotel Lohmann in Rinkerode die Kaffeepause an. Das Mittagessen bei der ersten Exkursion hat auch in diesem Lokal stattgefunden.

Der Adelssitz Ittlingen ist erstmals um 1300 erwähnt und von 1540 bis heute im Besitz der Familie von Nagel. Die uradelige Sippe stammt aus der Grafschaft Ravensberg und ist Mitte des 15. Jahrhunderts dort als Inhaber der Amtsmannschaft bezeugt. Stammsitz ist das Schloss Königsbrück. Es liegt in Melle im Landkreis Osnabrück. Durch eheliche Verbindung kam Schloss Ittlingen an die Familie, so dass dort eine neue Linie mit zwei Folgelinien entstand.

Das dreiflügelige Backsteinhaupthaus mit zwei Pavillontürmen an den Seitenflügeln besteht in dieser Gestalt seit etwa 1775 und ist so nach Plänen von Johann Conrad Schlaun entstanden. Er bezog ältere Bauteile von 1692 mit ihrerseits älteren Resten in die Umformung ein. Die innere Struktur besteht ebenfalls seit dem 18. Jahrhundert fast unverändert. Die Ökonomie ist unter Einbeziehung des älteren Gebäudes 1948 neu entstanden.

Unweit entfernt liegt Haus Venne. Die ältere Anlage, ursprünglich vermutlich Sitz einer Sippe von Venne, dann Eigentum der Familie von Karthausen, war ein Fachwerkensemble. Es kam 1299 an die weit verzweigte Sippe von Galen, 1611 schließlich an die Familie von Ascheberg, seit langer Zeit im Besitz der Amtsmannschaft des Amtes Werne. Sie stellte dort 1802 auch den ersten preußischen Landrat. Durch Heirat kam das Schloss 1936 an die bürgerliche Familie Dietrich.

Architekt des bestehenden, von 1711 bis 1719 errichteten Barockensembles ist der aus Warendorf stammende Münstersche Baumeister Lambert Friedrich Corfey. Er war der Lehrer Schlauns. In das elfachsige Haupthaus in gelbem und rotem Backstein mit Werksteingliederung führt eine Freitreppe. Es gibt keine Seitenflügel. Der Saal von 1770/71 und die Schlosskapelle sind im Rokokostil dekoriert. Das später als Gruftanlage umgewidmete Gartenhaus hat Schlaun entworfen. Die eingeschossigen Backstein-Ökonomiebauten weisen auch Werksteingliederungen auf.

Die Teilnehmerzahl ist auf 40 Personen begrenzt. Anmeldungen schriftlich oder telefonisch sofort beim Verein, Pontanusstraße 55 (Stadt- und Kreisarchiv), 33102 Paderborn.

Programm: 7.30 Abfahrt Paderborn, Liboriberg, Ecke Liboristraße
7.35 Abfahrt Hauptbahnhof
ca. 10.00 Uhr Außenbesichtigung Schloss Senden in Senden-Holtrup
Haus Havixbeck, Havixbeck, Außenbesichtigung
Rüschhaus, Münster-Nienberge, Innenführung in zwei Gruppen
Audioführiung durch Burg Hülshoff
13.00 – 14.00 Uhr Mittagessen im Museumsrestaurant Burg Hülshoff
Drostenhof Wolbeck, Münster-Wolbeck, Außenbesichtigung
15.00- 16.00 Uhr Kaffeepause im Hotel Lohmann, Ascheberg-Rinkerode
Haus Ittlingen, Ascheberg-Mersch, Außenbesichtigung
Haus Venne, Drensteinfurt- Rinkerode, Innenbesichtigung Rokokosaal und Rokokokapelle
ca. 17.00 Uhr Abfahrt von Haus Venne, Ascheberg-Mersch
ca. 19.15 Ankunft in Paderborn

25. September 2022|

Ausstellung: Monumenta. Erinnerungsorte zwischen Weser und Lippe

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Die Region zwischen Weser und Lippe ist reich an historischen Zeugnissen. Römer und Germanen, Sachsen und Franken hinterließen ihre Spuren und machten die Region zu einer geschichtsträchtigen Landschaft. Ferdinand von Fürstenberg, der gelehrte Fürstbischof von Paderborn und Münster, ging diesen Spuren nach und schrieb 1669 das Buch Monumenta Paderbornensia: Denkmale des Paderborner Landes. Hierin setzt Ferdinand 24 Orten, Landschaften und Ereignissen ein literarisches Denkmal und beschreibt ihre besondere Geschichte. Erinnerung sollte so dauerhaft gestiftet und eine „Fackel für die Ewigkeit“ entzündet werden.

Das Stadtmuseum Paderborn widmet sich sieben Erinnerungsorten, die Ferdinand von Fürstenberg in seiner Monumenta beschrieben hat: der Familie von Fürstenberg, den Quellen von Pader, Ems und Lippe, der Sennelandschaft sowie dem Römerlager Aliso bzw. der Varusschlacht. Die Ausstellung gibt Einblick in die Geschichte dieser Orte und fragt nach ihrem Bedeutungswandel bis in die heutige Zeit. Mitmachstationen laden ein, sich aktiv mit den originalen Ausstellungsexponaten auseinander zu setzen.

 

30. April 2022|

Sommerstudienfahrt 2022: An Saale und Unstrut mit allen Sinnen aufnehmen und genießen

Das Reiseziel der gemeinsamen Sommerstudienfahrt ist vom 31. August 2022 bis 4. September 2022 das Saale-Unstrut Gebiet. Im Reisepreis inbegriffen sind alle Eintritts- und Führungskosten, Unterkunft- und Buskosten, zwei Mittagessen, sowie Trinkgelder. Reiseleitung: Marianne Moser und Walter Mayer

Wir weisen darauf hin, dass zum Antritt der Fahrt ein Impfnachweis oder Genesennachweis nach denn dann geltenden Regelungen vorzulegen ist.

Neuenburg an der Unstrut (Quelle: Wikipedia)

Die Region des Saale-Unstrut-Gebietes benennt sich nach den beiden größten Flüssen, die den Geo-Naturpark-Saale-Unstrut-Triasland durchfließen. Die „sächsische Saale“ entspringt in Oberfranken, bei Zell im Fichtelgebirge und mündet nach 413 Flusskilometern bei Barby in Sachsen-Anhalt in die Elbe (die „fränkische Saale“ dagegen entspringt in Unterfranken und mündet in den Main). Der Name leitet sich von „Salix“ = Weide ab. Die Unstrut bezieht sich in ihrem Namen (Sumpfdickicht) auf die Auenwälder an ihren Ufern. Sie entspringt im Eichsfeld, in Kefferhausen und mündet nach 190 km bei Naumburg in die Saale.

In den Flusstälern mit den Steilterrassen herrscht ein mildes Mikroklima. Die Böden aus Muschelkalk, Buntsandstein, Löß und Kupferschiefer geben den Weinen des nördlichsten Qualitätsweinbaugebietes Deutschlands mineralische Nuancen zum fruchtigen Bukett.

Das etwa 800 Hektar umfassende Weinbaugebiet liegt in den Bundesländern Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Die Süddeutsche Zeitung lobte im Januar 2020 die Region aufgrund der Vielfalt der Rebsorten und der innovativen jungen Winzer als „Wundertüte der deutschen Weinbaugebiete“ und „echte Entdeckung für Weinliebhaber“ (Patrick Hemminger: Saale-Unstrut: Eine echte Entdeckung für Weinliebhaber, sueddeutsche.de, aufgerufen am 31. Januar 2020).

Dem geht allerdings eine über 1000-jährige Tradition voraus. In einer Urkunde Kaiser Ottos III wird 998 der dortige Weinanbau erstmals erwähnt. Besonders im Kloster Sancta Maria Schulpforta widmeten sich die Zisterzienser der Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. In der Hochphase schätzt man die Weinanbaufläche im Saale-Unstrut Gebiet auf 10.000 ha, bevor ab dem 16. Jahrhundert eine Klimaverschlechterung eintrat und Missernten und Kriege hinzukamen. In der Folge wurden Flächen beispielsweise zum Kartoffelanbau genutzt. Die Reblaus brachte die Weinproduktion 1887 fast zum Erliegen, das Saale-Unstrut Gebiet wurde zum Reblaus-Seuchengebiet erklärt.

In der DDR überlebte der Weinbau zunächst nur durch Hobbywinzer, ab 1951 wurden alle Winzer gezwungen sich Agrargenossenschaften anzuschließen. Unbeliebt waren die Saale-Unstrut Weine in den 1980er Jahren da sie als zu trocken empfunden wurden und der Massengeschmack liebliche Sorten bevorzugte. Im Eiswinter 1986/87 erfroren 40 % der Rebstöcke, in der DDR war kaum Ersatz zu bekommen. Deshalb pflanzten die Winzer alles durcheinander an, was sie von Reisen mitbringen konnten. Daher kommt heute die manchmal sehr bunte Mischung in den Weinbergen zustande. Die Wende „überlebt“ hat, als ehemals volkseigener Betrieb, die aus dem 19. Jahrhundert stammende Sektkellerei „Rotkäppchen“ in Freyburg, die später mit der Sektkellerei „Mumm“ und “Chantré“ fusionierte. Schulpforta wurde nach der Aufhebung des Klosters zum Besitztum der sächsischen Herrscher. Über die VEB Weinbau Naumburg zum Landesweingut des Landes Sachsen-Anhalt mündete seine Geschichte schließlich 2008 in die Umwandlung in eine GmbH.

Natürlich ist nicht nur der Weinbau von Interesse auch wenn er mit der Geschichte der Region verwoben ist. Bereits in der Jungsteinzeit waren Kenntnisse der Jahreszeiten wichtig geworden, da man vom reinen Jagen und Sammeln zum Ackerbau übergegangen war. Die 7000 Jahre alte Kreisgrabenanlage bei Goseck wird als Sonnenobservatorium zur Bestimmung der Sonnenwenden gedeutet.

Kreisgrabenanlage bei Goseck (Quelle: Wikipedia)

Wesentlich bekannter ist die „Himmelsscheibe von Nebra“, auf der in der Frühbronzezeit Konstellationen von Sonne, Mond und Sternen verewigt wurden.

Im Mittelalter geschah ein bedeutender Umbruch als Karl der Große 780 bis an die Elbe vordrang und die Sachsen missionierte. Bis heute geprägt ist das Saale-Unstrut Gebiet durch die Ottonen. Es entstanden u.a. die Pfalzen Merseburg und Memleben, die Bistümer Zeitz und Merseburg. König Otto (962 als Otto I zum Kaiser gewählt) machte Magdeburg zu seiner Lieblingsresidenz. Nachdem er 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld die Ungarn besiegt hatte, löste er ein Gelübde ein und Magdeburg wurde 968 neben Trier, Köln, Mainz und Salzburg zum fünften Erzbistum. Durch die vielen Klostergründungen wurden die Landwirtschaft und der Weinbau systematisiert und modernisiert. Da die Saale auch Grenzfluss zu den heidnischen Slawen war, entstanden an ihrem Ufer zahlreiche Burgen.

Es gibt also viel zu sehen, lernen und schmecken in der Region. Die derzeitige weltpolitische und pandemische Lage macht es nicht leicht, eine Reise für den Herbst zu planen. Viele touristische Ziele geben derzeit keine genauen Auskünfte zu Führungsmöglichkeiten und Öffnungszeiten. Das vorgestellte Programm kann daher nur einen angestrebten Ablauf skizzieren. Wir bemühen uns, die Kosten so exakt wie möglich zu ermitteln. Wenn Sie sich für die Reise anmelden möchten, bekommen Sie vor der Fahrt einen detaillierten Reiseplan zugeschickt. 2021 hatten wir zumindest was Corona betrifft mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und mussten während der Fahrt stets flexibel sein. Dennoch empfanden Viele die Reise auf die Schwäbische Alb als Befreiung aus der häuslichen Isolation und als ein schönes und unvergessliches Erlebnis. Die Gruppe wohnt im Hotel garni „Stadt Naumburg“ am Rande der Altstadt.

Naumburg

Die Anfänge der Stadt entstanden, als an der Mündung der Unstrut in die Saale und dem Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen im 11. Jahrhundert eine Burg und eine Propstei gebaut wurden. Nachdem Papst Johannes XIX im Jahr 1028/29 der Verlegung des Bischofssitzes von Zeitz nach Naumburg zustimmte, wuchs die Stadt an Bedeutung. Der romanische Dom konnte bei Ausgrabungen unter dem stehenden Bau nachgewiesen werden. Der heutige Kirchenbau wurde 1210 begonnen und 1242 geweiht. Es handelt sich um eine gewölbte Bündelpfeiler-Basilika mit Ostchor, Ostquerschiff und ausgeschiedener Vierung sowie einer dreiteiligen Krypta. Die Steinmetzarbeiten verraten Beziehungen zu Amiens und Reims. Die lebensgroßen Stifterfiguren mit ihren individuellen Zügen sind der bekannteste Anziehungspunkt des Baus, der 2018 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. Die Stadt entwickelte sich in zwei getrennten, heute noch am Straßenverlauf ablesbaren Zentren, der Domfreiheit und der Marktsiedlung. Sie wurde zum Messezentrum und hatte ein Monopol für den Export der Farbpflanze Waid. Nach der Reformation und den Wirren des 30-jährigen Krieges verlor Naumburg an Bedeutung und wurde zur beschaulichen Beamten- und Pensionärsstadt.

Weißenfels

Das Museum im Schloss beherbergt u.a. die historische Schuhsammlung der ehemaligen DDR.Von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war Weißenfels die Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Weißenfels. Aus dieser Zeit stammt das frühbarocke Schloss Neu-Augustusburg mit seiner Schlosskirche St. Trinitatis.

Schulpforta

Das Kloster claustrum apud Portam oder Sanctae Mariae ad Portam wurde 1137 von Bischof Udo I. von Naumburg gegründet. Die Zisterziensermönche kultivierten das Land um das Kloster und machten es so zu einem der reichsten Klöster Ostthüringens. Die Abteikirche (1137-1150) war ursprünglich eine kreuzförmige romanische Pfeilerbasilika mit einer flachen Balkendecke. Für den gotischen Neubau ab 1251 wurden die Schiffe verlängert und ein Kreuzrippengewölbe eingezogen.Nach der Aufhebung der Zisterzienserabtei im Jahr 1540 gründete der sächsische Herzog Moritz dort am 21. Mai 1543 eine der drei sächsischen Fürstenschulen. Noch heute wird das ehemalige Kloster als Schule zur Begabtenförderung genutzt.

Arche Nebra

Ähnlich dem Museum Keltenwelt am Glauberg schufen Architekten auch am Fundplatz der Himmelsscheibe von Nebra 2007 einen spektakulären Museumsbau. Die im Durchmesser 32 cm messende und 2 kg schwere Scheibe aus der Frühbronzezeit gilt als bisher älteste bekannte konkrete Himmelsdarstellung. Seit 2013 gehört die Himmelsscheibe von Nebra zum UNESCO-Weltdokumentenerbe in Deutschland.

Bei einer Führung kann man alles zum Objekt und dem Krimi seiner Inbesitznahme erfahren.

 

Programm:

Mi 31.08.22 

Abfahrt um 7.30:  SchützenplatzParkplatz am Fürstenweg

vormittags: Kyffhäuser, Führung und Mittagsimbiss

nachmittags: Einchecken im Hotel Stadt, Naumburg: Dom- und Stadtführung, Gemeinsames Abendessen im Braugasthaus

Do 01.09.22

Abfahrt Hotel um 8.15 Uhr

vormittags: Weißenfels –  Stadt, Schloss- und Museumsführung,  Goseck: Mittagsimbiss im Schloss, Kreisgrabenanlage Goseck Besichtigung im Infozentrum und auf dem Freigelände

nachmittags: Neuenburg – Burgführung, Freyburg: Stadtführung, Weinprobe und Brotzeit in einer Straußwirtschaft

Fr 02.09.22

Abfahrt Hotel um 9.15 Uhr

vormittags: Arche Nebra – Führung, Präsentation und Fundort

Memleben: Mittagsimbiss

nachmittags: Memleben – Klosterführung, Querfurt: Burgführung, Abendessen in Naumburg in Eigenregie

Sa 03.09.22

vormittags: Freizeit

mittags: Orgelkonzert an der Hildebrandt-Orgel in der Stadtkirche St. Wenzel

Rudelsburg: Mittagessen

nachmittags: Bad Kösen – Führung im romanischen Haus mit Käthe-Kruse-Puppenmuseum, Kloster Schulpforta: Führung mit Weinverkostung, gemeinsames Abendessen im Fischhaus

So 04.09.22

Abfahrt Hotel um 8.00 Uhr

vormittags: Zeitz – wahlweise Stadtführung oder im „unterirdischen Zeitz“ (nur für gute Fußgänger mit festem Schuhwerk geeignet),

Erfurt: Führung alte Synagoge und Mikwe,  Mittagessen im „Augustiner an der Krämerbrücke“

nachmittags: Freizeit bis 15 Uhr und kurze Rast am Grabhügel Leubingen

Ankunft Paderborn um ca. 20.00 Uhr

Wir weisen Sie darauf hin, dass die Anmeldungen in jedem Fall verbindlich sind und empfehlen sicherheitshalber eine private Reiserücktrittsversicherung! Die Sommerstudienfahrt ist ein gemeinsames Projekt des Förderkreises Historischer Museen in Paderborn-Schloß Neuhaus und des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Paderborn.

Übernachtung im Einzelzimmer: 760 € bis 30 Personen, 690 € bis 40 Personen.

Übernachtung im Doppelzimmer (Preis pro Person): 680 € bis 30 Personen, 620 € bis 40 Personen.

Anmeldungen nur schriftlich mit dem Anmeldeformular auf den letzten Seiten beim Altertumsverein, Pontanusstr. 55 (Stadt- und Kreisarchiv), 33102 Paderborn, bis Mittwoch, 15. Juni 2022.

 

16. April 2022|

Tagung: 1200 Jahre Kosmos Corvey

Vom 18. bis 20. Mai 2022 findet in Höxter und Corvey die Tagung „1200 Jahre Kosmos Corvey. Monastische Kultur, frühe Stadt und europäische Verflechtung“ statt. Die Historische Kommission für Westfalen und der Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Anlass der Tagung ist der vor 1200 Jahren getroffene Beschluss der Mönche von „Nova Corbeia“ im Jahr 822, ihren Konvent an den heutigen Standort vor den Toren der späteren Stadt Höxter zu verlegen. Die Tagung ist damit zugleich der Auftakt zum Jubiläumsjahr vor Ort.

Corvey - Westwerk und Westfassade

Corvey – Westwerk und Westfassade (Bildquelle: Wikipedia)

Nicht erst seit der Verleihung des Weltkulturerbe-Status 2014 steht Corvey im Mittelpunkt des Interesses. Seit über hundert Jahren stehen das Kloster und die Stadt im Fokus der Archäologie, der Bauforschung, der Denkmalpflege und der Geschichtswissenschaft. Und noch immer gibt es viel Neues zu berichten, wie die vielfältigen Vorträge der Tagung zeigen sollen. Die LWL-Archäologie hat erste Ergebnisse einer neuen Prospektion der Stadt Corvey zu bieten. Die Bauforschung untersucht nicht nur weiter das Westwerk, sie geht auch den Raum- und Sichtbeziehungen im unmittelbaren Umfeld von Corvey nach. Corvey hat nicht nur die umgebende Klosterlandschaft entscheidend geprägt und wurde umgekehrt von der Umgebung geprägt. Über die christliche Mission und die Verbreitung seiner Patrozinien und Handschriften ist das Kloster in europäische Kontexte eingebunden. Wenig erforscht ist bisher auch die Wirtschaftsgeschichte des Klosters. Sie wird ebenso Thema sein wie die Auseinandersetzung zwischen dem Bistum Paderborn und dem auf seine exemte Stellung pochenden Kloster.

Die Tagung sollte bereits im April 2020 stattfinden, aus bekannten Gründen musste sie kurzfristig abgesagt werden. Erfreulicherweise ist es gelungen, alle Referentinnen und Referenten für den neuen Termin zu verpflichten, so dass die Tagung wie geplant – lediglich in etwas geänderter Reihenfolge – stattfinden kann. Hier finden Sie das Tagungsprogramm.

Um eine Anmeldung per Mail oder Post wird bis zum 9. Mai 2022 gebeten. Für Rückfragen steht Ihnen die Geschäftsstelle der Historischen Kommission gern zur Verfügung.

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14. April 2022|

50 Jahre Universität Paderborn – Ringvorlesung

Plakat Ringvorlesung

Programm der Ringvorlesung

Im August 1972 eröffnete die sozialliberale Landesregierung in NRW – allen voran der damalige SPD-Wissenschaftsminister Johannes Rau – in einem einwöchigen Festakt-Marathon die fünf neu geschaffenen Gesamthochschulen in Duisburg, Essen, Siegen, Paderborn und Wuppertal. Die hochschulreformerischen Projekte sollten praxisorientierte, integrierte Studiengänge bieten und gesellschaftliche Chancengleichheit über einen verbesserten Zugang zur Ressource Bildung herstellen. Zudem galten sie als zukunftsweisender Standortfaktor für bis dahin strukturell benachteiligte Gebiete in der Provinz.

Die Universität Paderborn bietet zum Jubiläum im Sommersemester 2022 eine Ringvorlesung an: Die Vorlesung widmet sich in unterschiedlichen Perspektiven der institutionellen Geschichte der Universität Paderborn sowie ihrer Verankerung in Stadt und Region. Zugleich möchte sie eine Bestandsaufnahme der jüngsten hochschulpolitischen Entwicklungen in der Bundesrepublik leisten.

Jeden Mittwoch von 18:00 bis 19:30 | Die Ringvorlesung im Hörsaal O1 (Pohlweg) richtet sich ausdrücklich an alle interessierten Personen.

Veranstaltungs-Plakat

11. März 2022|
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