Archäologische Wanderung durch Steinheim

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Möbelmuseum in Steinheim (Quelle: Stadt Steinheim)

Der Archäologe Dr. Hans-Otto Pollmannist gebürtiger Steinheimer. Zum Abschluss seines Berufslebens gestaltet erzusammen mit dem ehemaligen Stadtheimatpfleger Johannes Waldhoff im Möbelmuseum eine Ausstellung zur Archäologie in und um Steinheim. Niemand kann derzeit sagen, wann die Corona-Regeln einen Gang ins Museum wieder erlauben. Deshalb kann der Besuch der Ausstellung nicht garantiert werden. Was auf alle Fälle möglich sein wird, ist ein Stadtspaziergang mit dem ausgewiesenen Kenner der Geschichte Steinheims, Johannes Waldhoff.

Steinheim ist ein Mittelzentrum in der fruchtbaren Steinheimer Börde. Diese wurde seit der Jungsteinzeit besiedelt und zur Sachsenzeit Weizengau genannt. Um 970 wird Steinheim in einer Schenkungsurkunde des Klosters Corvey ersterwähnt. Im Jahr 1275 verlieh ihm der Fürstbischof das Stadtrecht. Die Bevölkerung lebte überwiegend von Landwirtschaft und Handwerk. Im 19. Jahrhundert setzte mit der Entwicklung der Möbelindustrie und des Eisenbahnhaltepunktes an der Linie Altenbeken / Hannover ein gravierender Umbruch ein. 12 Fabriken und 50 kleinere Betriebe entstanden. Im Gegensatz zu den großen Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg, richtete der 2. Weltkrieg wenig bauliche Schäden an. Ein wirtschaftliches Desaster entstand aber als in den 1980er Jahren die Nachfrage nach „Stilmöbeln“ gänzlich einbrach und über 1000 Arbeitsplätze in der Stadt verloren gingen. Heute leben in Steinheim und den acht angegliederten Ortsteilen etwa 13.000 Einwohner.

Sie finden u.a. ein Krankenhaus und eine Ausstattung mit allen Schularten vor. Der Strukturwandel ist im Fluss. Steinheim ist Fair-Trade-Stadt und hat sich der Gemeinwohlökonomie-Bewegung angeschlossen. Projekte wie die gelungene Neunutzung des Bahnhofs oder die Gestaltung des renaturierten Flüsschens Emmer, in einem stadtnahen Auen-Park, sind ebenfalls zukunftsweisende Maßnahmen. Zwei wichtige Punkte der Stadtführung seien hier exemplarisch genannt. Die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, seit 1231 Archidiakonatskirche der Diözese Paderborn, entstand aus einem Saalbau des 10. Jahrhunderts, der Mitte des 12. Jahrhunderts zu einer Querhausbasilika umgestaltet wurde. 1481 erfolgte der Ausbau zur Hallenkirche. Vom Anfang des 16. Jahrhunderts hat sich der Hochaltar mit geschnitzten Reliefs der Passion Christi und dem Kalvarienberg erhalten. Außergewöhnlich und sehenswert ist auch der jüdische Friedhof. In Steinheim und den umliegenden Dörfern waren wohl seit dem 16. Jahrhundert Bürger jüdischen Glaubens ansässig. Im 18. Jahrhundert wurde dies durch die Fürstbischöfe gefördert. 1884 entstand eine zeittypische repräsentative Synagoge an der Marktstraße,die den Fachwerkbau von 1750 ablöste. Die Bethäuser wurden zerstört, der Friedhof an der Detmolder Straße blieb im rückwärtigen Teil erhalten. Seine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1606, die letzte Bestattung fand am 3. August 1979 für dieHolocaust-Überlebende Sophie Weil statt. Er gilt damit als der älteste durchgehend belegte jüdische Friedhof Westfalens. Der älteste noch erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1846 und wurde für Alexander Emmerich aufgestellt.

Programm:

Archäologische Wanderung durch Steinheim, Kreis Höxter

Samstag 12. Juni 2021, 14.00 Uhr

Treffpunkt: Möbelmuseum Steinheim, Rolfzener Straße 1 (Anreise führt jeder selber durch)

Führung durch: Dr. Hans-Otto Pollmann LWL und Johannes Waldhoff

Exkursionsleitung: Marianne Moser M.A.

Pandemiehinweis: Wie Sie alle miterleben, ändern sich durch die Pandemie fast täglich die Bedingungen und Möglichkeiten der Begegnung. Alle Exkursionspläne können wir deshalb nur unter Vorbehalt erstellen. Ob und wie die Durchführung möglich sein wird, kann nur sehr kurzfristig geklärt werden und hängt von den dann geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen ab. Wir informieren Sie über die Homepage des Vereins. Außerdem werden Sie telefonisch oder per Mail kontaktiert, wenn Sie sich zu einem der Veranstaltungen angemeldet haben. Bitte geben Sie deshalb, wenn möglich, E-Mail-Adresse oder Telefonnummer beim Geschäftsführer des Vereins, Herrn Jonas Eberhardt, 05251 8811598 oder geschaeftsfuehrer@altertumsverein-paderborn.org an.

 

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